Geocaching: Wie funktioniert das?
Mit dem Smartphone oder einem GPS-Gerät in der Natur versteckte Schätze finden: Das ist Geocaching. Das Suchspiel ist bei Kindern und Erwachsenen beliebt. Eine Anleitung für Anfänger.
Das Problem kennen viele Eltern: Die Kids wollen lieber mit dem Handy spielen, als vor die Tür zu gehen. Die Lösung kann Geocaching sein, denn es verbindet beides. Dabei ist die Schatzsuche mithilfe elektronischer Geräte weit mehr als ein Kinderspiel. Längst gibt es weltweit eine Fangemeinde, die - unabhängig vom Alter - immer neue Verstecke kreiert. Die Sprache der Geocacher ist international, fast alle Begriffe rund um das Suchspiel stammen aus dem Englischen.
Worum geht es beim Geocaching?
Ziel des Geocachings ist es, in unbekanntem Gelände ein Versteck aufzuspüren. Dort liegt ein "Cache", meist ein kleiner Behälter mit einem Logbuch und häufig auch einem kleinen Geschenk darin. Wer mag, trägt sich in das Buch ein und nimmt das Präsent als Andenken mit. Unter Geocachern ist es Ehrensache, ein anderes Geschenk zu hinterlassen.
Wie findet man den Weg?
Wichtigste Voraussetzung für die Schatzsuche ist ein GPS-taugliches Mobilgerät. Das kann ein einfaches Smartphone mit einer entsprechenden App sein. Profis verwenden spezielle GPS-Empfänger, die robuster sind, die gesuchte Position genauer orten, aber auch mehrere Hundert Euro kosten können. GPS steht für Global Positioning System. Es bestimmt den Standort des Nutzers mithilfe von Satelliten-Signalen, die ursprünglich nur für die militärische Nutzung gedacht waren.
Was ist eine Positionsangabe?
Die Geräte geben den Standort als sogenannte Koordinaten bezogen auf die Längen- und Breitengrade an. So kann man jeden Punkt auf der Erdkugel genau beschreiben. Allerdings arbeiten sie mit verschiedenen Darstellungen. Die gängigste Version ist das GMS-System (WGS84). Eine typische Angabe sieht so aus: N 52° 21.986' E 09° 44.281' und wird gesprochen: Nord 52 Grad 21,986 Minuten, Ost 9 Grad 44,281 Minuten. Der Standort befindet sich also auf der Nordhalbkugel zwischen dem 52. und dem 53. Breitengrad und dem 9. und 10. östlichen Längengrad. Hier ist es ein Referenzpunkt am Neuen Rathaus von Hannover. Im ebenfalls verbreiteten Dezimalsystem (DG) entspricht dies der Angabe 52.36643°, 9.73803°, gesprochen 52,36643 Grad (nördlich), 9,73803 Grad (östlich). Die verschiedenen GPS-Datenformate lassen sich mit kostenlosen Rechnern im Internet konvertieren, sodass sie für das benutzte Gerät kompatibel sind.
Wo ist ein Cache versteckt?
Versteckte Caches finden sich nahezu auf der ganzen Erde. Zahlreiche Webseiten und Apps listen sie auf und geben Tipps für die Suche. Die gängigsten Seiten sind geocaching.com aus den USA (auf Deutsch) und die deutsche Seite opencaching.de. Geocaching-Fans veröffentlichen dort die Koordinaten von Caches, die sie versteckt haben und tauschen sich über die Suche aus. Manche Städte und Regionen, darunter Hannover und Hamburg bieten auf ihren Webseiten eigene Ziele und Informationen für Geocacher an. Caches können mitten in der Stadt liegen, meist aber in der Natur oder an markanten Bauwerken wie Brücken. Die Koordinaten führen einen zwar in die Nähe des Verstecks, es bleibt aber ein Umkreis von mehreren Metern, in dem gesucht werden muss.
Sind alle Caches gleich?
Caches werden in verschiedene Kategorien eingestuft und beschrieben. So erfahren Suchende vorab etwas über die Größe, das Gelände und die Schwierigkeit, ihn zu finden. Außerdem gibt es meist Tipps für die Suche. Am häufigsten sind traditionelle Geocaches oder "Traditionals". Sie bestehen aus nur einer Station. Bei "Multis" befinden sich an der ersten Station Hinweise auf einen oder mehrere weitere Stationen. Bei einem Rätsel- oder Mystery-Cache muss ein Rätsel gelöst werden, bevor der eigentliche Cache gefunden werden kann. Beliebt sind auch Nachtcaches, bei denen man mit Taschenlampen mit Reflektoren markierten Strecken folgt und "Lost Places", die für verlassene Gebäude oder Orte stehen. Zahlreiche weitere Kategorien stellen ebenfalls zusätzliche Bedingungen.
Was sind Muggels?
Den Begriff aus den Büchern über Harry Potter verwenden Geocacher für Menschen, die dieses Hobby nicht interessiert. Sie sollen möglichst wenig von der Suche und der Lage der Caches mitbekommen, damit sie sie nicht - versehentlich oder mutwillig - zerstören oder entfernen.