Tafeltrauben: Leckeres Obst zum Naschen und Verfeinern
Im Spätsommer und Herbst haben Weintrauben Hochsaison. Die weitaus meisten Früchte der bis zu 10.000 Rebsorten sind sogenannte Keltertrauben und werden zu Weinen verarbeitet. Tafeltrauben kommen als Obst in den Handel.
Umgangssprachlich versteht man unter Weintrauben meist Tafeltrauben, die als Obst verzehrt werden. Sie haben größere Beeren und dünnere Schalen als Keltertrauben. Die Sorten unterscheiden sich zunächst in der Farbe: Trauben können dunkelblau sein, rötlich, gelblich oder hellgrün. Das Fruchtfleisch der dunklen Sorten schmeckt süßer und aromatischer, helle enthalten mehr Säure und haben eine ausgeprägtere Muskat-Note. Die Farbe steckt fast immer nur in der Schale, das Innere der Früchte ist meist hell. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es ursprünglich nur dunkle Sorten gab und die hellen auf eine frühe genetische Mutation zurückgehen.
Kerne enthalten wertvolle Inhaltsstoffe
Von Natur aus haben alle Traubensorten Kerne. Durch Züchtung gelang es, kernlose Früchte zu gewinnen. Viele Verbraucher bevorzugen helle Traubensorten ohne Kerne. Weit verbreitet sind zum Beispiel die Sorten Regal Seedless, Thompson Seedless und Seedless Sugaro. Ernährungsexperten raten zu Sorten mit Kernen wie Regina oder Italia, denn sie enthalten wertvolle Inhaltsstoffe. Beim Verzehr sollte man die Kerne zerbeißen, damit der Körper diese Stoffe verwerten kann und die Kerne nicht unverdaut wieder ausscheidet.
Ohne Kerne weniger Wachstum
Neben der Vermehrung der Pflanze haben die Kerne noch eine weitere wichtige Funktion: Sie geben Hormone ab, die das Wachstum anregen. Deshalb sind kernlose Trauben entweder kleiner oder es wird nachgeholfen. Die fehlenden Hormone, sogenannte Gibberelline, werden dann auf die Trauben gesprüht.
Woher kommen die Trauben?
In den späten Sommer- und frühen Herbstmonaten haben Tafeltrauben in Europa Saison. Sie wachsen im Mittelmeerraum, vielfach in Italien und Griechenland. Die Ernte beginnt Ende Juli und dauert bis in den November. In Supermärkten gibt es allerdings das ganze Jahr über Tafeltrauben: Ab Oktober beginnt die Saison auf der Südhalbkugel und die Trauben kommen beispielsweise aus Brasilien, Namibia, Südafrika oder Chile.
Tafeltrauben: Viele Pflanzenschutzmittel im konventionellen Anbau
Da Trauben in Dolden wachsen, bieten die Früchte eine große Angriffsfläche für Schädlinge. Gerade Pilze können sich gut ausbreiten, wenn das Wetter feucht ist, sich die Feuchtigkeit zwischen den einzelnen Trauben hält und nicht abtrocknen kann. Deshalb werden beim konventionellen Anbau von Trauben häufig viele Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Diese lassen sich auf und in der reifen Beere nachweisen. Damit es nicht zu gesundheitlichen Risiken für Verbraucherinnen und Verbraucher kommt, gibt es für jedes Pflanzenschutzmittel einen Höchstgehalt, der auf und in den Trauben zurückbleiben darf. Wie hoch dieser Gehalt ist, wird regelmäßig kontrolliert und die Zahlen jährlich vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit veröffentlicht.
Trauben einkaufen: Duftfilm ist Frische-Merkmal
Beim Kauf sollten die Trauben knackig und fest wirken und nicht zu weich sein. Stilansätze und Strunk sollten noch grün und frisch sein. Bei längerem Lagern können die Stängel braun und holzig werden, am Stielansatz der Beeren kann sich rasch Fäulnis bilden. Ein weißer Schleier auf den Trauben wird als Duftfilm bezeichnet. Er ist ein Frische-Merkmal und schützt die Früchte vor Austrocknung. Weintrauben reifen nicht nach, deshalb nur voll ausgereifte Früchte kaufen. Im Kühlschrank bleiben sie etwa eine Woche frisch. Vor dem Essen immer gründlich waschen.
Frisch oder gekocht genießen
Am besten schmecken frische Weintrauben roh als Naschobst, in Fruchtsalaten oder Müsli. Beliebt sind sie auch als Snack in Kombination mit herzhaften Speisen wie Käse oder zur Dekoration auf kalten Platten. Gekocht geben Trauben geschmortem Geflügel, Sauerkraut oder Gemüse eine süßliche Note.
Rosinen, Sultaninen, Korinthen: Was unterscheidet sie?
Getrocknete Weinbeeren kommen als Rosinen, Sultaninen oder Korinthen in den Handel. Rosinen ist der Oberbegriff für die süßen, getrockneten Früchte. Sultaninen stammen von der kernlosen Rebsorte Sultana und schmecken besonders süß. Aus der Rebsorte Korinthiaki werden die dunklen Korinthen gewonnen.