Rhododendron pflanzen, schneiden und richtig düngen

Stand: 24.05.2024 10:21 Uhr

Damit Rhododendron keine Krankheiten entwickelt, muss er am richtigen Standort gepflanzt werden. Bei guter Pflege kann er viele Meter hoch werden. Schneiden muss man die Pflanze in der Regel nicht.

Er blüht üppig in zahllosen Farben und kann über die Jahre eine beachtliche Größe erreichen: Rhododendron, auch Alpenrose genannt. Die überwiegend immergrüne Pflanze, zu der botanisch auch Azaleen gehören, schmückt viele Gärten. Blütezeit ist in der Regel im April und Mai. Es gibt auch Sorten, die im Sommer oder Herbst blühen. Da alle Teile der Pflanze giftig sind, sollten bei der Gartenarbeit immer Handschuhe getragen werden.

Der richtige Standort: Wo pflanze ich Rhododendron?

Eine frisch gewässerte Rhododendron-Pflanze. © NDR Foto: Udo Tanske
Rhododendron wächst am besten im Halbschatten oder lichtem Schatten.

Der Standort spielt für die Gesundheit von Rhododendren eine wichtige Rolle. Denn nur in lichtem Schatten oder Halbschatten fühlt sich die Pflanze richtig wohl. Als Nachbarpflanze von schattenspendenden Bäumen eignet sich Rhododendron deshalb ideal. Einige Wildarten wie beispielsweise Rhododendron hirsutum vertragen auch einen sonnigen Standort.

In Kombination mit fein- und helllaubigen Gehölzen und Stauden sehen die dunkelgrünen Blätter besonders attraktiv aus. Hübsche Begleiter sind etwa Funkie, Schaumblüte, Elfenblume, Gedenkemein und Alpenglöckchen.

Viele verschiedene Rhododendron-Sorten

Orangefarbene Rhododrendron-Blütendolde. © NDR Foto: Anja Deuble
Es gibt unzählige Rhododendron-Sorten - auch in Orange.

Es gibt mehr als 1.000 Rhododendron-Arten und unzählige Sorten. Sie unterscheiden sich nicht nur durch die Farben ihrer Blüten, die von Weiß bis Dunkelviolett reichen, sondern auch durch ihre Wuchshöhe und -breite. Während klassische Rhododendren mehrere Meter hoch werden können und entsprechend viel Platz benötigen, sind Zwergrhododendren (Rhododendron impeditum) und Zwergazaleen (Rhododendron obtusum) ideal für kleinere Gärten und Kübel. Einige werden nicht höher als 30 bis 45 Zentimeter und eignen sich auch für Steingärten.

Rhododendron pflanzen

Die beste Pflanzzeit für Rhododendron ist von April bis Mitte Mai und von September bis Mitte November. An den Boden haben die Moorbeetpflanzen besondere Ansprüche: kalkfrei, locker, nährstoffreich und wasserdurchlässig muss er sein, mit einem sauren pH-Wert von 4,5 bis maximal 6. Da viele Gartenböden diesem Säurewert nicht entsprechen, ist eine Spezialerde für Rhododendron empfehlenswert.

Frische Erde unter einem Rhododendron-Strauch. © NDR Foto: Udo Tanske
Spezialerde für Rhododendron sorgt für einen niedrigen pH-Wert.

Rhododendren sind sogenannte Flachwurzler und dürfen nicht zu tief eingegraben werden. Die Pflanzgrube deshalb drei- bis viermal breiter und etwas tiefer ausheben als der Wurzelballen misst und mit der Spezialerde auffüllen. So können die Pflanzen einige Jahre in optimaler Erde wurzeln. Auch wenn es nicht leicht fällt: Wenn Rhododendron beim Einpflanzen viele Knospen besitzt, sollten diese besser entfernt werden. So kann er besser anwachsen.

Eine bis zu drei Zentimeter dicke Mulchschicht aus Kiefern- oder Fichtenrinde hält den Boden länger feucht und verhindert Unkrautbewuchs. Da Rindenmulch Stickstoffmangel verursacht, sollte vor dem Ausbringen des Materials mit Hornspänen oder Knochenmehl gedüngt werden.

Rhododendron pflegen und gießen

Ein Mann zupft verblühte Blüten vom Rhododendron-Strauch. © NDR Foto: Udo Tanske
Verblühtes zur Kräftigung der Pflanze am besten entfernen.

Zum Gießen am besten nur Regenwasser verwenden, denn Rhododendron reagiert empfindlich auf Kalk. Gegen Kalk im Wasser und bei basischen Böden hilft Kaffeesatz, der im Gießwasser aufgelöst wird. Er hat einen niedrigen pH-Wert und eignet sich deshalb besonders für Pflanzen wie Rhododendron. Welke Blütenstände von großblütigen Rhododendren sollten ausgebrochen werden. Das verhindert, dass die Pflanze ihre Kraft in die Bildung von Samen steckt. Stattdessen fließt die Energie in neue neue Blätter und Blütenansätze. Außerdem rund um die Pflanze regelmäßig Unkraut entfernen.

Die erste Düngung erfolgt vor der Blüte und die zweite mit halber Menge Ende Juni bis Mitte Juli. Empfehlenswert ist eine Mischung aus Volldünger und Hornspänen zu gleichen Teilen. Ein Busch von einem Meter Höhe und Breite benötigt zur Frühjahrsdüngung etwa 100 Gramm der erwähnten Mischung. Kleinblättrige Rhododendren kommen mit der halben Nährstoffmenge aus.

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Kleine pinkfarbene Blüten eines Rhododendron-Hybrids. © NDR Foto: Anja Deuble

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Wann und wie schneide ich Rhododendron?

Abgeschnittene Äste an einer Rhododendron-Pflanze. © NDR Foto: Anja Deuble
In der Regel benötigt Rhododendron keinen Rückschnitt. Dennoch treibt er auch aus altem Holz wieder aus.

Grundsätzlich ist es nicht nötig, Rhododendron zu beschneiden. Soll er dennoch gestutzt werden, liegt der optimale Schnittwinkel ungefähr bei 45 Grad (halber rechter Winkel), damit sich kein Wasser auf der Schnittkante sammeln kann. Da die sogenannten ruhenden Knospen direkt unter dem Blattschopf beziehungsweise der Verzweigung liegen, sollte der Schnitt unter einer Abzweigung erfolgen.

Geeignete Monate für einen Schnitt sind die Zeit vor der Blüte, etwa von Februar bis Anfang März, und die Zeit nach der Blüte, also je nach Sorte ab Ende Mai. Wichtig: Ein radikaler Rückschnitt ist laut Bundesnaturschutzgesetz in der Zeit vom 1. März bis 30. September nicht erlaubt, also nur im zeitigen Frühjahr möglich. Auch bei starkem Rückschnitt bis ins mehrjährige Holz treiben Rhododendren sicher wieder aus. Wer auf eine schöne runde Wuchsform wert legt, kann Rhododendron nach der Blüte leicht zurechtstutzen.

Rhododendron-Krankheiten erkennen und behandeln

Wenn sich am Rhododendron statt saftig grüner Blätter Fraßspuren oder kümmerliches und braunes Blattwerk zeigen, ist das ausgesprochen ärgerlich. Selbst der perfekteste Standort ist leider keine Garantie für eine lebenslang gesunde Pflanze. Am schnellsten lassen sich Krankheiten an Blättern und Knospen erkennen - die Diagnose ist meist eindeutig.

Eingerollte Blätter am Rhododendron - Zeichen für Trockenheit

Ein typisches Anzeichen für Trockenheit sind eingerollte Blätter. Der Rhododendron versucht, sich selbst zu schützen, indem er die Verdunstungsfläche verkleinert. Dies kann auch in trockenen Wintern passieren. Gezieltes Wässern des Wurzelballens hilft meist schnell.

Gelbe Blätter deuten auf Nährstoffmangel hin

Gelbe Rhododendron-Blätter mit grünem Muster © picture-alliance / Photoshot | Michael Warren
Gelbliche Blätter mit grünem Grätenmuster zeigen Eisenmangel an.

Gelbe Blätter am Rhododendron sind meist ein Anzeichen für Nährstoffmangel. Sind die Blätter durchgängig gelb, fehlt der Pflanze meist Stickstoff. Wenn die Blätter zusätzlich mit grünem Grätenmuster durchzogen sind, fehlt Eisen. Die Ursache dafür ist ein zu hoher pH-Wert des Bodens, der auch durch das Gießen mit kalkhaltigem Wasser entstehen kann. Der Rhododendron kann dann die in der Erde befindlichen Nährstoffe nur schlecht aufnehmen.

Ein spezieller Rhododendron-Dünger aus dem Fachhandel führt der Pflanze kurzfristig die fehlenden Nährstoffe zu. Zusätzlich sollte der Boden mit Spezialerde für Rhododendron verbessert werden. Nützt dies nichts, ist es besser, die Pflanze an einen geeigneten Standort umzupflanzen.

Was tun bei Pilz- und Schimmelbefall?

Verfärben sich die Blätter an Blattrand oder Spitze braun, leidet der Rhododendron an einem Pilzbefall, der Blattfleckenkrankheit. Hier hilft oft nur der Griff zu einem exakt auf den Befall abgestimmten Anti-Pilz-Mittel (Fungizid). Zeigt sich eine gräuliche Schicht auf den Blättern, hat die Grauschimmel-Fäule zugeschlagen. Sie tritt überwiegend bei sehr feuchtem und warmem Wetter auf. Auch hier hilft ein spezielles Fungizid. Abgefallene Blätter im Hausmüll entsorgen.

Rhododendron-Zikade verursacht schwarz-braune Knospen

Schwarz-braune Knospe an einer Rhododendron-Pflanze. © NDR Foto: Anja Deuble
Die befallenen Knospen müssen abgesammelt und im Hausmüll entsorgt werden.

Schwarze oder bräunliche, vertrocknete Knospen mit dunklen Härchen darauf sind das Ergebnis des Befalls durch die Rhododendron-Zikade. Das Schadinsekt sticht in die Knospe und legt dort seine Eier ab. Durch das Einstechen dringt zusätzlich ein Pilz bis tief in die Knospe ein. Erste Maßnahme: Alle befallenen Knospen absammeln und im Hausmüll entsorgen. Das vermindert den Befall durch die nächste Zikaden-Generation.

Die grünlich-gelben Larven der Zikade schlüpfen meist im Mai und sind an den Blattunterseiten zu finden. Zur biologischen Bekämpfung des Schädlings soll das regelmäßige Besprühen der Blätter mit Neemöl helfen. Spritzmittel gegen saugende und beißende Insekten bekämpfen die Zikade auf chemischem Weg. Auf natürlichere Weise helfen sogenannte Gelbtafeln, an denen die Insekten kleben bleiben.

Den Gemeinen Dickmaulrüssler bekämpfen

Dickmaulrüssler auf einem Blatt mit typischen Fraßspuren © picture alliance / blickwinkel/F. Hecker | F. Hecker
Am Rande angenagte Blätter deuten auf einen Befall durch den Dickmaulrüsller hin.

Am Blattrand angenagte Blätter sind ein untrügliches Zeichen für den Gemeinen Dickmaulrüssler. Am gefährlichsten sind die Larven des nachtaktiven Tiers, denn sie leben im Boden und fressen dort die Wurzeln an. Effektiv zur Bekämpfung sind umgestülpte Tontöpfe, die im Wurzelbereich aufgestellt werden. Tagsüber nutzt der Dickmaulrüssler diese als Versteck und lässt sich so einfach einsammeln. Gegen Larven helfen Fadenwürmer, sogenannte Nematoden. Diese natürlichen Gegenspieler dringen in die Schädlinge ein und fressen sie auf. Nematoden sind im Gartenfachhandel erhältlich und für Menschen und Tiere absolut unschädlich.

Blattverbrennungen an heißen Tagen lassen sich vermeiden, wenn man nur am frühen Morgen und spätem Abend wässert und nie Wasser direkt über die Blätter gießt.

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Dieses Thema im Programm:

Rasch durch den Garten | 02.06.2024 | 16:00 Uhr

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Zierpflanzen

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