Malven im Garten pflanzen, pflegen und schneiden
Zu den ausdauernden und genügsamen Sommerblühern zählen neben der Wilden Malve viele weitere Sorten. Einige Malven-Arten gedeihen im Beet ebenso wie im Kübel. Was ist bei Standort und Pflege zu beachten?
Neben der Stockrose zählen bei uns Wilde Malve, Buschmalve und Moschusmalve zu den beliebtesten Arten beziehungsweise Züchtungen in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Ihnen allen ist gemein, dass sie sehr anspruchslos und pflegeleicht sind. Einige Arten sind mehrjährig, andere nur zweijährig, manche Sorten gedeihen nur im Beet, andere lassen sich auch im Kübel kultivieren. Mit ihren auffälligen Blüten sind Malven nicht nur sehr attraktive Hingucker um Garten, sie ziehen auch viele Insekten an und blühen ausdauernd.
Malven: Standort, Schnitt und Pflege
Malven lieben sonnige Standorte, kommen aber auch mit halbschattigen Lagen zurecht. Vor allem Stockrosen und Buschmalven, die relativ hoch wachsen, bevorzugen zudem geschützte, nicht zu windige Standorte. Ein sonniger Platz im Garten ist zudem ein guter Schutz vor Malvenrost, der sich bilden kann, wenn Nässe auf den Blättern nicht schnell genug abtrocknet.
Malven bevorzugen nährstoffreiche, durchlässige Böden. Eine Kompostgabe im Frühjahr regt Blüte und Austrieb zusätzlich an, ansonsten benötigen die genügsamen Pflanzen keinen Dünger. Auch mit Trockenheit kommen Malven meist gut zurecht, bei längerer Dürre sollte man sie aber regelmäßig gießen. Ideale Pflanzzeit ist das Frühjahr. Die Vermehrung kann je nach Sorte über Samen oder Stecklinge erfolgen. Ein Rückschnitt nach der Blüte trägt dazu bei, dass die Pflanze wieder schön blüht.
Stockrosen schneiden und vermehren
Typisch für die Stockrose (Alcea) ist ihr gerader, kerzenartiger Wuchs. Die Pflanze, die bis zu zwei Meter hoch wird, entwickelt erst im zweiten Jahr ihre großen Blüten und ist winterhart. Stockrosen sind in vielen verschiedenen Farbtönen erhältlich - von Weiß über Gelb, Rosa und Rot bis hin zu Violett und fast Schwarz. Sie blüht ausdauernd fast den ganzen Sommer - von Juli bis September. Eigentlich zählen Stockrosen zu den zweijährigen Pflanzen, viele Sorten überdauern aber mehrere Jahre, wenn die Blüten vor Bildung der Samen entfernt werden.
Verbleiben die Blütenstände an der Pflanze, bilden sich zahlreiche Samen und die Stockrose sät sich von selbst aus. Alternativ kann man die Samen nach der Blüte im August und September sammeln und entweder direkt oder im folgenden Frühjahr aussäen.
Wilde Malve: Blühfreudig und pflegeleicht
Eine typische Pflanze für naturnahe Gärten ist die Wilde Malve (Malva sylvestris). Wegen ihrer Früchte, die optisch an kleine Käselaibe erinnern, ist sie auch unter dem Namen Käsepappel bekannt. Sie blüht rosa oder violett und kann bis zu 120 Zentimeter hoch werden. Charakteristisch sind die dunkleren Längsstreifen in der Blüte. Die anspruchslose Sommerblume wächst wild auf Wiesen und in Wäldern, lässt sich aber auch im Garten ansiedeln. Eine besonders attraktive Kulturform ist die Mauretanische Malve mit ihren zarten, violetten Blüten.
Im Frühjahr kann man die Wilde Malve direkt ins Freiland säen oder auch die vorgezogen jungen Pflanzen setzen. Die einjährige Pflanze ist sehr blühfreudig und sät sich selbst wieder aus.
Buschmalve schneiden und vermehren
Die strauchartige Buschmalve (Lavatera-Hybriden) kann je nach Sorte bis zu zwei Meter hoch werden und bildet weiße, rosa oder rote Blüten aus. Sie blüht sehr lange - von Juni bis hinein in den späten Herbst. Die unteren Teile der mehrjährigen Pflanze verholzen. Buschmalven sind nur bedingt winterhart, deshalb bei Frost am besten mit Laub oder Reisig etwas abdecken. Für eine üppige Blüte im frühen Frühjahr kräftig zurückschneiden.
Buschmalven lassen sich sehr gut über Stecklinge vermehren: Dazu im Frühjahr einen mindestens zehn Zentimeter langen, unten bereits leicht verholzten Trieb abschneiden und in Anzuchterde pflanzen. Den Topf mit dem Steckling an einen warmen, hellen Standort stellen und regelmäßig gießen. Nach einer Weile bilden sich Wurzeln und die junge Pflanze kann in den Garten ausgepflanzt werden.
Moschusmalve: Insektenfreundliche Staude
Mit bis zu 60 Zentimetern Wuchshöhe ist die Moschusmalve (Malva moschata) vergleichsweise klein. Sie blüht bis in den Oktober hinein und zieht viele Bienen und andere nützliche Insekten an. Ihren Namen verdankt die Staude dem intensiven Duft, den die rosa Blütenblätter verströmen, wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt. Die Moschusmalve kommt auch mit trockenen Standorten gut zurecht. Ein Rückschnitt nach der Blüte trägt dazu bei, dass die winterharte Pflanze im Folgejahr wieder kräftig austreibt.
Schönmalve: Nicht winterharte Kübelpflanze
Optisch unterscheidet sich die Schönmalve (Abutilon) durch ihre glockenförmigen Blüten deutlich von anderen Malven-Arten. Die Blüten sind meist gelb, orange, rot oder rosa, die Blätter samtig weich. Die mehrjährige Pflanze kann bis zu drei Meter hoch werden. Schönmalven sind nicht winterhart, daher lässt man sie meist in Kübeln wachsen. Überwintern können sie an einem hellen, nicht zu warmen Platz im Haus. Schönmalven blühen ungefähr von April bis Oktober. Im Vergleich zu anderen Malven-Arten brauchen sie aber deutlich mehr Pflege. So muss man sie im Sommer reichlich gießen und regelmäßig düngen. Schönmalven mögen helle, vor Wind und Regen geschützte Standorte abseits der prallen Mittagssonne.
Malvenrost behandeln
Wenn an einigen Pflanzen die Blätter gelblich-braun gesprenkelt und löchrig sind, handelt es sich vermutlich um den typischen Malvenrost. Ursache für die Krankheit ist ein Pilz. Befallene Blätter rasch abschneiden und im Restmüll entsorgen. Nicht auf den Kompost geben, um zu verhindern, dass sich der Pilz weiterverbreiten kann. Um Malvenrost vorzubeugen, kann ein Sud aus Ackerschachtelhalm helfen. Blätter mit dem Sud ab April regelmäßig besprühen.
Malventee aus Blüten gewinnen
Malvenblätter und -blüten sind essbar und eignen sich hervorragend zum Dekorieren von Desserts, Kuchen, Salaten oder Käseplatten. Aus den getrockneten Blüten der Wilden Malve und der Moschusmalve lässt sich zudem ein aromatischer Tee kochen, der sowohl Halsschmerzen und Husten als auch Magen- und Darmbeschwerden lindern kann.