Habichtskraut im Rasen entfernen
Statt Gras breitet sich in manchem Rasen eine kleine Pflanze mit rundlichen behaarten Blättern und tiefen Wurzeln aus: Habichtskraut. Was hilft gegen die Pflanze?
Wenn im Rasen statt grünen Gräsern eine Pflanze mit rundlichen, behaarten Blättern wächst, dann handelt es sich um Habichtskraut. Wer ländlich wohnt, kann sich gegen diese Pflanze kaum wehren, denn sie ist überall am Wiesenrand und an Straßen zu finden. Zudem bilden die Blüten wie Löwenzahn eine Art Pusteblume, sodass der Wind die Samenkörner schnell verbreitet.
Habichtskraut mag leicht saure Böden
Vom Habichtskraut gibt es sehr viele Arten. Bei uns siedelt sich bevorzugt das Kleine Habichtskraut in den Gärten an. Wegen der Form der behaarten Blätter trägt es auch den Namen Mäuseohr. Besonders wohl fühlt sich die Pflanze auf nährstoffarmem Boden, der etwas sauer ist.
Einzelne Habichtskraut-Pflanzen ausstechen
Habichtskraut hat sogenannte Pfahlwurzeln, deswegen hilft Mähen nichts. Wenn im Rasen nur einzelne Pflanzen zu finden sind, ist es möglich diese einfach auszustechen. Hat das Habichtskraut allerdings bereits größere Flächen eingenommen, liegt der Grund dafür auch am Zustand des Bodens. Ein hoher Sandanteil, eine geringe Humusschicht und ein zu saurer pH-Wert sind ideale Bedingungen für das Habichtskraut und schlecht für den Rasen. Fehlen Nährstoffe, hat Unkraut leichtes Spiel.
Boden verbessern: Vertikutieren, kalken, düngen
Ein möglicher Weg, das Habichtskraut in den Griff zu bekommen, ist eine Stärkung des Rasens. Um den Boden zu verbessern, helfen verschiedenen Maßnahmen. Zunächst geht um den pH-Wert des Bodens. Ein handelsübliches pH-Test-Set gibt schnell Auskunft über den aktuellen Zustand. Der Wert sollte je nach Boden ungefähr zwischen 5,5 und 6,5 liegen. Alles darunter ist zu sauer. Kalken hilft gegen einen zu niedrigen pH-Wert.
Für die Stärkung des Rasens sind folgende Schritte wichtig: vertikutieren, eventuell kalken, düngen und anschließend Rasen-Saatgut ausbringen. Dabei immer auf die richtige Menge achten, damit der Rasen nicht zu dicht wird. Der Einsatz eines Bodenaktivators kann zusätzlich den Nährstoffgehalt des Rasens verbessern. Bei einem solchen organischen Rasendünger gibt es zudem nicht das Problem des Überdüngens. Guter Rasen braucht gute Bedingungen.
Die richtige Rasenmischung für ein sattes Grün
Für Bereiche im Rasen, in dem das Gras auch nach dem Düngen noch Probleme hat, kann eine spezielle Rasensaat zum Einsatz kommen: Regenerationsrasen. Dieser ist speziell für Rasenlücken oder geschädigte Rasenbereiche zusammengestellt. Generell ist es sinnvoll beim Kauf von Rasensaat darauf zu achten, dass es sich um ein sogenanntes RSM-Saatgut handelt. RSM bedeutet Regelsaatgutmischung. Davon gibt es 21 verschiedene Sorten: vom Zierrasen bis zum Landschaftsrasen.
RSM-Saatgut ist zwar teurer, doch günstige Mischungen beinhalten oft Grassorten, die eigentlich als Futtergras gezüchtet wurden. Sie wachsen schnell, aber vertragen kein wöchentliches Mähen. Grassorten für einen Rasen im Garten sollten dagegen langsam wachsen und spät blühen.
Die Radikalkur: Rasen neu anlegen
Wer keine Lust auf Vertikutieren, Düngen und immer wieder Nachsäen hat, dem steht noch eine Alternative zur Verfügung: den Rasen komplett neu anlegen. Dazu kann mithilfe einer Rasen-Schälmaschine die komplette Rasennarbe entfernt werden. So sind auch alle Unkräuter komplett entfernt. Danach den Rasen neu aussäen - und eventuell zuvor den Boden dafür etwas mit neuer Muttererde vorbereiten.