Einen Gartenteich anlegen: Wie geht das?
Ein Gartenteich ist eine herrliche Oase und ein Ruhepunkt in jedem Garten. Was braucht man dafür? Worauf muss man bei der Planung und beim Anlegen achten? Tipps zu Materialien und Ausbau.
Einen neuen Gartenteich anzulegen, bedarf sorgfältiger Planung, insbesondere was den Standort betrifft. Der Teich sollte weder zu viel Sonne noch zu viel Schatten bekommen. Weil herabfallende Blätter wie Dünger wirken und so das Algenwachstum beschleunigen, sollten nicht zu viele Laubbäume in der Nähe stehen.
Höher gelegenen Standort wählen
Zu beachten ist außerdem, dass selbst ein kleiner Teich für Kinder, die nicht schwimmen können, gefährlich werden kann. Bei der Planung deshalb darauf achten, dass der Teich für Kinder nur schwer zugänglich ist. Statt ihn an der tiefsten Stelle eines Grundstücks zu bauen, ist es sinnvoll, den Teich auf einer kleinen Erhöhung anzulegen, damit die Wasserfläche über dem Rasenniveau liegt. Das hat außerdem den Vorteil, dass bei starken Regenfällen überlaufendes Wasser durch die Falten in der Folie zurück ins Grundwasser fließen kann.
Verschiedene Wasserzonen im Teich
Je größer ein Teich ist, desto einfacher kann er sich aufgrund der großen Wassermenge selbst reinigen und umso eher stellt sich ein biologisches Gleichgewicht von selbst ein. Zudem sollte der Teich verschiedene Zonen mit jeweils geeigneten Wasserpflanzen besitzen: eine Uferzone, eine Flachwasserzone bis etwa 50 Zentimeter Tiefe sowie eine Tiefwasserzone. Soll im Winter ein Bereich es Teichs frostfrei bleiben, muss die Tiefwasserzone mindestens 1,20 Meter tief sein. Das stufenweise Anlegen der verschiedenen Zonen hat den Vorteil, dass die Wasserpflanzen auf einer ebenen Fläche wachsen und so einen guten Halt haben.
Was ist besser: Folie oder Teichschale?
Es gibt vorgefertigte Teichschalen, die aber meist so klein sind, dass der Teich nicht von selbst sein ökologisches Gleichgewicht halten kann. Wer sich gestalterisch alle Möglichkeiten offenlassen will, sollte sich daher definitiv für einen Folienteich entscheiden. Weiterer Vorteil der Folie: Die Teichform lässt sich so harmonisch in die Gartenlandschaft einfügen.
Gartenteich mit Folie anlegen
Wer einen Folienteich anlegen will, sollte bei der Qualität des Materials keine Kompromisse machen und am besten beim Fachhändler kaufen. Experten empfehlen, keine zu dünne Folie zu nehmen. Diese kann leichter Knicke bekommen, die platzen könnten. Die dadurch entstehenden Löcher führen am Ende dazu, dass ein Teich komplett saniert werden muss.
Sinnvoll ist es auch darauf zu achten, dass die Folie einfach zu entsorgen und kein Sondermüll ist. Deswegen raten Experten, zertifizierte Folien zu benutzen, die einen hohen Kautschuk-Anteil haben.
Gartenteich mit Filterkörben von Algen befreien
Damit es später keine Probleme mit Algenwachstum gibt, ist ein Filtersystem im Teich empfehlenswert. Es unterstützt die biologischen Prozesse im Wasser. Dazu stellt man im Handel erhältliche Filterkörbe entlang des Teichs auf. Diese Körbe werden mit Kies und Substrat gefüllt, von dem sich die Mikroorganismen, die das Wasser reinigen, ernähren können. Diese Funktion kann auch ein elektrischer Filter übernehmen. So ein Filter ist zwar in der Anschaffung etwas günstiger, aber bei den Betriebskosten wesentlich teurer. Es lohnt sich zudem, eine Umwälzpumpe in den Teich zu setzen. Denn auch ein bisschen Bewegung im Wasser unterstützt den Selbstreinigungsprozess des Teichs.
Pflanzen fürs Wasser und die Uferzone
Da auch Wasserpflanzen das Wasser reinigen, sollte man auch hier nicht sparen. Schließlich benötigt man noch Kies für den Teichboden und die Uferzonen. Teicherde ist nicht notwendig, sie bringt nur Schwebstoffe ins Wasser. Für die Gestaltung des Rands werden zusätzliche Pflanzen und Steine oder Holz benötigt, um einen harmonischen Übergang zwischen Teich und Umgebung zu gewährleisten.
Schritt für Schritt zum eigenen Gartenteich
Zunächst die spätere Form des Teichs beispielsweise mit einem Gartenschlauch auf dem Rasen markieren. Dann mit einem Spaten diese Form nachstechen und von außen nach innen die Grasnarbe entfernen. Danach muss so viel Erde abgetragen werden, bis ein erstes Tiefenniveau erreicht ist. Das wird später die flache Uferzone. Jetzt können weitere Tiefenzonen mit dem Schlauch markiert werden. Da der Erdaushub für die spätere Randgestaltung verwendet werden kann, sollte schon vor dem Ausgraben klar sein, wo die Erde zwischengelagert wird.
Schutz für die Teichfolie
Ist der Teich komplett ausgehoben, ist es wichtig, den Boden von sämtlichen Steinen und Wurzeln zu befreien. Sie könnten die Folie beschädigen. Es folgen zwei Schutzschichten: zuerst Sand oder feiner Kies, darauf ein ein Vlies. Das sollte möglichst keine Falten werfen. Vliese gibt es in verschiedenen Ausführungen. Ein dickeres Vlies bietet einen besseren Schutz vor Wurzeln. Auf keinen Fall alte Teppiche verwenden.
Folie auslegen und am Rand fixieren
Im nächsten Schritt kommt die Folie hinein. Beim Verlegen darauf achten, dass sie genau der ausgehobenen Form folgt und nicht unter Spannung steht. Danach am Rand zum Beispiel die Folie mit schweren Steinen fixieren. Anschließend können Wasserpflanzen auf die verschiedenen Tiefenzonen gesetzt werden. Die Pumpe gehört in die Teichmitte. Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, kann der Teich langsam mit Wasser gefüllt werden. Abschließend kann man den Übergang zwischen Teich und Garten kaschieren, etwa mit Kies oder Sand.