Weiß-lilafarbene Blüten an einem Blauregen © Colourbox Foto: Galina
Weiß-lilafarbene Blüten an einem Blauregen © Colourbox Foto: Galina
Weiß-lilafarbene Blüten an einem Blauregen © Colourbox Foto: Galina
AUDIO: Gartenpodcast: Naschgarten - mit Extra-Tipp Blauregen (24 Min)

Blauregen richtig pflegen und schneiden

Stand: 24.05.2023 11:40 Uhr

Die insektenfreundliche Kletterpflanze ist ein toller Blickfang. Sie rankt sich an Hauswänden empor oder schmückt als Hochstamm die Terrasse. Zweimal im Jahr sollte man Blauregen (Wisteria) schneiden.

Die winterharte Pflanze, die auch als Wisterie oder Glyzinie bekannt ist, zählt mit ihren schönen Blüten und der enormen Größe, die sie erreichen kann, zu den besonders beeindruckenden Klettergehölzen. Bis zu zwölf Meter hoch und zehn Meter breit kann Blauregen werden. Wie farbige Wasserfälle hängen die bis zu 50 Zentimeter langen Blütentrauben herunter und ziehen mit ihrem intensiven Duft viele Insekten wie Bienen und Hummeln an.

Blütezeit von April bis Juni

Die ersten Blüten zeigen sich bereits ab Ende April. Ungefähr bis Juni dauert die Blüte an, bei guten Witterungsbedingungen kann die Pflanze aber im Spätsommer ein zweites Mal blühen. Da Blauregen enorm wuchsfreudig ist, ist er ideal zum Beranken von Hauswänden, Mauern oder stabilen Rosenbögen und Pergolen. Regenrohre und Dachrinnen sind weniger geeignet, die Pflanze kann diese unter Umständen zerdrücken. Wer keinen Platz für eine große Kletterpflanze hat, muss aber nicht verzichten, denn Blauregen ist auch als Hochstamm erhältlich.

Wisterien-Sorten zum Klettern und als Hochstamm

Lilafarbener Blauregen rankt an einem Spalier © PantherMedia Foto: CreativeNature
Die Blütentrauben des Blauregens sehen nicht nur schön aus, sie ziehen auch viele Insekten an.

Zu unterscheiden sind der Japanische (Wisteria floribunda) und der Chinesische Blauregen (Wisteria sinensis). Sie winden sich in unterschiedliche Richtungen: Der japanische Blauregen ist rechtswindend, der chinesische linkswindend. Dies ist wichtig zu wissen, wenn man die Pflanze an einem Spalier hochwachsen lassen möchte.

Neben Sorten mit den typischen bläulich-violetten Blüten sind auch Blauregen-Züchtungen in anderen Farben erhältlich, etwa die rosa Sorte "Pink Ice" oder die weiß blühende "Snow Showers". Eine Sorte, die speziell als Hochstamm gezüchtet wurde, ist "Blue Dream". Besonders dekorativ wirkt das Gehölz, wenn man es mit Steppenlilien, Iris, Zierlauch, Funkien oder Akelei kombiniert.

Blauregen richtig schneiden

Blauregen an einem Haus wird von Peter Rasch beschnitten. © NDR Foto: Udo Tanske
Zweimal im Jahr sollte Blauregen geschnitten werden.

Damit Blauregen schön blüht, muss er regelmäßig geschnitten werden - am besten zweimal im Jahr: Etwa zwei Monate nach der Blüte im Sommer die Seitentriebe auf 30 bis 50 Zentimeter Länge einkürzen. Die Pflanze bildet dann neue Triebe aus. Im Winter die eingekürzten Triebe erneut zurückschneiden, damit sich kräftige Blütenknospen entwickeln können. Zwei bis drei Knospen stehen lassen. Ältere Pflanzen, die sehr lange nicht geschnitten wurden, können auch stark zurückgeschnitten werden, am besten im Spätwinter. Die Pflanze treibt neu aus und blüht dann wieder stärker.

Blauregen mag Sonne und nährstoffreiche Böden

Ein Blauregen wächst an einer Rankhilfe. © picture-alliance/dpa Foto: Andrea Warnecke
Blauregen liebt einen geschützten Standort und nährstoffreichen Boden.

Blauregen bevorzugt sonnige, geschützte Standorte. Die Pflanze ist wärmeliebend und hitzeverträglich. Der Gartenboden sollte nährstoffreich, eher sauer und durchlässig sein. Staunässe und verdichtete Böden verträgt er nicht. Ideal zum Düngen ist Kompost. Bei Fertigdünger auf einen geringen Gehalt an Stickstoff achten, denn dieser lässt die Pflanze zwar schnell wachsen, aber weniger üppig blühen. Die beste Pflanzzeit ist im Frühling oder Herbst. Bis zur ersten Blüte kann es jedoch ein paar Jahre dauern.

Blauregen ist giftig

Für Gärten, in denen kleine Kinder spielen, ist Blauregen nicht ideal, denn er zählt zu den giftigen Gartenpflanzen. Alle Teile der Pflanze sind giftig. Vorsicht ist insbesondere geboten bei Blüten und Samen. Sie befinden sich in länglichen, grünen Hülsen, die nach der Blüte entstehen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Die Zarten im Garten | 22.04.2022 | 05:05 Uhr

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