Kleines Mädchen vor dem Computer © picture-alliance / maxppp Foto: Laurent Caro

Gefahr Cybergrooming: Worauf Eltern achten können

Stand: 29.11.2021 17:33 Uhr

Surfen, chatten, Online-Games gehören für viele Kinder zum Alltag. Doch der virtuelle Raum birgt Gefahren. Missbrauchstäter und -täterinnen können unerkannt Kontakt zu Kindern und Jugendliche aufnehmen. Was kann sie davor schützen?

Surfen, posten, chatten, spielen - für Kinder und Jugendliche sind soziale Interaktionen im Internet selbstverständlich. Auch mit Menschen, die sie nicht persönlich kennen, etwa in Chats zu Online-Spielen wie Fortnight oder in sozialen Netzwerken. Das Problem ist, dass niemand sagen kann, wer sich hinter einem Chatnamen verbirgt.

Wie gehen Täter und Täterinnen vor?

Missbrauchstäter und -täterinnen nutzen diese Anonymität aus. Sie geben sich als jemand anderes aus, um mit jungen Menschen Kontakt aufzunehmen. Ein gängiges Beispiel: Der zwölfjährige Tim, der in Chats zu Online-Spielen oder sozialen Netzwerken Kontakt zu Jungen und Mädchen sucht, ist in Wirklichkeit der 43-jährige Klaus. Die Täter und Täterinnen zeigen oft großes Interesse an ihrem Gegenüber, machen Komplimente und bauen Vertrauen auf. In privaten Chats werden sie persönlicher, wollen Bilder oder ein Treffen mit dem Kind oder dem Jugendlichen. Diese gezielte Kontaktaufnahme mit Minderjährigen, um einen sexuellen Kontakt anzubahnen, heißt Cybergrooming. Und das ist eine Straftat.

Die Initiative "SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht" vom Bundesfamilienministerium, Das Erste, ZDF und AOK veranschaulicht in einem kurzen Spot die Vorgehensweise der Täterinnen und Täter.

Was können Eltern machen?

Ein erster und wichtiger Schritt ist, dass Eltern mit ihren Kindern über die möglichen Gefahren im Netz sprechen. Wenn Jugendliche und Kinder wissen, was vielleicht hinter einer Kontaktaufnahme steckt, können sie auch erste Anzeichen für eine sexuelle Absicht besser erkennen. Dann hilft vor allem, wenn Kinder und Jugendliche jemanden haben, dem sie sich anvertrauen können. Bei einem guten Vertrauensverhältnis können das die Eltern sein, aber auch jemand aus dem vertrauten Umfeld. Sie sollten keine Angst vor Strafen haben müssen, etwa einem Computer-Verbot. Auch ist es gut, wenn sie Themen ansprechen können, die ihnen peinlich sind.

Wie sieht eine altersgerechte Internetnutzung aus?

Im zweiten Schritt können Eltern darauf achten, was ihre Kinder online machen. Welche Spiele sie nutzen, welche Plattformen. Besonders für die kleineren gibt es altersgerechte Communitys. Bei größeren Kindern und Jugendlichen sollten Eltern im Gespräch bleiben und sich für die Online-Aktivitäten ihrer Kinder interessieren.

Tipps zum sicheren Surfen:

  • Eltern sollten die Anmeldung für Online-Spiele, Soziale Medien, etc. übernehmen und die Sicherheitseinstellungen - auch des Browsers - überprüfen.
  • Kinder und Jugendliche sollten möglichst keine Fotos von sich ins Netz stellen.
  • Als Profilfoto ist ein Platzhalterbild wie eine Blume oder ein Tier besser geeignet oder ein Bild, auf dem das Gesicht nicht zu erkennen ist.
  • Sparsam mit persönlichen Angaben zur Person sein.
  • Webcam zur Sicherheit nach dem Chat mit Freunden abkleben.
  • Nicht mit Unbekannten aus dem Netz verabreden.

Was können Betroffene bei einem Verdachtsfall machen?

  • Beweise sichern: Screenshots von Chats und Ähnlichem helfen bei einer möglichen Strafverfolgung.
  • Plattformanbieter über den Vorgang informieren.
  • Bei Verdacht auf Cybergrooming sich an die Polizei wenden und Anzeige erstatten.
  • Als Hilfsangebot gibt es das "Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch".

Weitere Informationen
Eine bedrückte Frau telefoniert. © picture-alliance/ZB Foto: Marion Gröning

Beratungsstellen für Opfer sexualisierter Gewalt

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Dieses Thema im Programm:

NDR Story | 29.11.2021 | 22:00 Uhr

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