Die richtige Ernährung beugt Nierensteinen vor
Stand: 27.11.2024 07:59 Uhr
Eine Umstellung der Gewohnheiten kann das Risiko für neue Nierensteine erheblich reduzieren. Wichtig sind viel Flüssigkeit, wenig Oxalsäure und Salz, zudem Magnesium, Kalzium und Eiweiß im richtigen Maß.
75 Prozent aller Nierensteine sind sogenannte Kalziumoxalatsteine. In der Hälfte aller Fälle treten diese Steine wiederholt auf. Für ihre Entstehung sind maßgeblich verantwortlich:
- zu wenig Wasserkonsum
- süße Getränke
- falsche Ernährung
- eine ungünstig dosierte Kalziumaufnahme
- Übergewicht/zu viel Bauchfett.
Eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten kann deshalb das Risiko, dass sich neue Kalziumoxalatsteine bilden, maßgeblich reduzieren.
Die richtige Ernährung bei Kalziumoxalatsteinen
- Viel trinken - über den Tag verteilt! Mindestens 2,5 bis 3 Liter pro Tag harnneutrale Getränke wie Wasser, Früchtetees, Nieren- und Blasentees, verdünnte (Zitrus-)Fruchtsäfte.
- Viel Gemüse und Obst essen. Fünfer-Regel: Mindestens 3 Handvoll Gemüse und 1-2 Handvoll zuckerarmes (!) Obst am Tag.
- 3 Hauptmahlzeiten und 4 bis 5 Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten.
- Kohlenhydrate insgesamt reduzieren: Keine Süßigkeiten und möglichst nichts aus hellem Mehl. Komplexe Kohlenhydrate bevorzugen (Vollkornbrot, -pasta, -reis), denn im Vollkorn stecken gesunde Ballaststoffe.
- Eiweiß richtig dosieren: 1 g Eiweiß pro kg Körpergewicht im Normalgewicht. Beispiel: Eine Frau, 65 Kilo bei 1,70 Meter (Normalgewicht), braucht 65 g Eiweiß pro Tag, am besten verteilt auf 3 Mahlzeiten. Ein Mann, 80 Kilo/1,85 Meter, braucht 80 g Eiweiß.
- Oxalsäurereiche Lebensmittel eher meiden: Rhabarber, Spinat, Mangold, Rote Bete, Sauerampfer, auch Amarant, Kakao, Weizenkleie.
- Kalziumaufnahme beachten: etwa 1.000 Milligramm pro Tag. Diese Menge wird erreicht mit 2 bis 3 Portionen Milch oder Milchprodukten täglich. Beispiel für eine Tagesration: zum Frühstück Naturjoghurt mit Himbeeren, mittags Brokkoli mit einem Schnittlauchquark und abends eine Scheibe Vollkornbrot mit Hüttenkäse und Kresse.
- Wenig Salz essen: Salz fördert die Kalziumausscheidung.
- Magnesium und Zitronensäure helfen dem Darm, Oxalat aufzunehmen. Magnesium steckt zum Beispiel in Vollkornprodukten, Erbsen, Linsen und Sonnenblumenkernen, auch in Bohnen oder Kartoffeln. Zitronensäure findet sich in Zitrusfrüchten.
- Ölwechsel in der Küche: mehr hochwertige Pflanzenöle einsetzen, dafür tierische Fette reduzieren (sie enthalten entzündungsfördernde Arachidonsäure).
- Bis zu 2 Mal pro Woche mageres Fleisch, aber wenig Wurstwaren. Vor allem Schwein meiden wegen der Arachidonsäure.
- 1 bis 2 Mal pro Woche Fisch - davon mindestens 1 Mal fetten Seefisch wegen der gesunden Omega-3-Fettsäuren.
Was essen gegen Nierensteine aus Kalziumoxalat? Lebensmittel und Rezepte
Neuen Steinen vorbeugen: Hier finden Sie geeignete Rezepte und Lebensmittel-Listen.
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