Die 134. Travemünder Woche ist eröffnet - Ein Rundgang
Die 134. Travemünder Woche soll mit Fischerdorf und Fischbrötchen wieder maritimer werden. Ein Rundgang über das Volks- und Segelfest, das eine halbe Million Gäste erwartet.
Der Wettermix stimmte am Freitag: erst Wind, dann Regen und dann kam doch noch die Sonne hervor. Genau das richtige Wetter an der Küste, um einen Bummel über die Festivalmeile entlang der Strand- und Travepromenade zu machen. Und so war die Meile auch schon in den ersten Stunden vor der offiziellen Eröffnung gut besucht.
Bei Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau stimmte dann auch das Zeitgefühl, er traf fast punktgenau die 18 Uhr mit dem traditionellen Kommando "Heißt Flagge". An seiner Seite auf der Überseebrücke vor der "Lisa von Lübeck", einem dreimastigen Frachtschiff vom Typ Kraweel, stand Umweltminister Tobias Goldschmidt, der die Grüße der Landesregierung überbrachte. Nach Schiffstyphon, Musikfanfaren und Wasserfontänen gingen die Gäste auf einen ersten Rundgang.
Der neue Promenadenrundlauf
Für die zahlreichen Besucher wurde ein neuer Promenadenrundlauf kreiert. Er beginnt in der Harbour Lounge am kleinen Fährplatz, führt entlang der Travepromenade bis zum neuen Fischerdorf. Ganz so neu sind die Buden aber nicht, doch statt Deko aus dem alten Bayerndorf hängen dort jetzt Fischernetze. Am Eingang grüßt der Seemann Hinnerk, der etwas an die Comicfigur Popeye erinnert. Im Dorf gibt es eine Heringsbraterei und auch wieder einen Fischbrötchenstand, den die Gäste im letzten Jahr noch vergeblich suchten. Maritimer soll es wieder zugehen, das zeigte sich auch im Seglerdorf, wo die übergroßen neuen Werbefiguren Ole & Leevke als Seebär und Meerjungfrau nicht zu übersehen sind.
Tanzen, feiern, schwofen
An der Regattastation vorbei geht es auf in das neubelebte Seglervillage. Hier finden künftig wieder die Siegerehrungen statt, werden die Aktiven mit DJ-Mix feiern und die Gäste das Tanzbein schwingen. Heute gehörte der Platz zunächst noch Brassbands und Shanty-Chören. Weiter geht es bis zum großen Fährplatz. Und auch hier lädt ein neuer Tanzpalast zum aktiven Mitmachen ein.
Nach dem Übersetzen auf den Priwall geht es am Passathafen entlang, vorbei an der Viermastbark bis zur neuen Beachclub-Bühne. Dort wird es wie im Infinity-Dome viel Musik geben, von HipHop bis handgemachter Musik und auch das Classical-Beat-Festival findet hier statt. Mit der kleinen Fähre zurück geht es diesmal in Richtung /nachrichten/schleswig-holstein/travemuenderwoche590_v-contentxl.jpgStrand, und da werden die Rhythmen karibischer. Gleich drei neu gestaltete Beachclubs laden das Publikum ein, die Bands auf der großen Strandbühne werdem die Gäste nicht auf den Sitzen halten. Das Ganze garniert mit vielfältigen Getränken und Kulinarik, die von vegan über veggie bis hin zu internationalen Speisen reicht. Den Klassiker, die deftige Bratwurst, findet man natürlich auch.
Attraktionen und Aussichten
Einiges ist auch erhalten geblieben, so wurden die Buden nur landseitig aufgebaut, der Blick auf Trave und Ostsee bleibt frei. Und im Brüggmanngarten, in dem tagsüber die Kids rumtoben, wird es nur an den Wochenenden musikalisch - inklusive Dezibelmessung und Soundausrichtung, weg von den Hotels. Somit wird es auch für die Veranstalter stressfreier mit den Hotelgästen.
Für die sichtbarste Attraktion sollten die Gäste jedoch keine Höhenangst mitbringen. Hoch hinaus geht es mit dem Riesenrad. Direkt auf dem Strand in Richtung Nordermole steht ein sogenanntes Whitewheel. Beleuchtet mit mattweißen LEDs, damit die Schifffahrt nicht gestört wird. In letzter Minute konnte es doch noch aufgebaut werden, da bis zwei Tage vor Beginn der 134. Travemünder Woche die Transportgenehmigung für den Strandabschnitt fehlte. Nun steht es doch.
38 Meter hoch in geschlossenen Kabinen gibt es ganz oben sicher den besten Blick über Hafen, Fest und Regattafelder. Die Segel-Wettbewerbe starten am ersten Wochenende gleich mit einem der Höhepunkte. Die Meister ihrer Länder tragen das Finale der Champions-League aus.