Kieler Woche 2023 mit Besucherrekord: 3,8 Millionen Gäste
Zehn Tage haben Millionen Gäste an der Kiellinie gefeiert oder die Regatten auf der Förde verfolgt. Bestes Wetter sorgte dafür, dass der Besucherrekord von 2015 eingestellt wurde.
Die Kieler Woche bei traumhaftem Wetter erleben, das wollten in diesem Jahr sehr viele Menschen. Mit 3,8 Millionen Gästen hat das Fest an der Kieler Förde laut Stadt ähnlich viele Besucher empfangen wie zuletzt 2015, ein Rekordjahr. "Wir glauben, dass wir einen Ticken mehr Besucher hatten als 2015. Aber mindestens haben wir den Rekord eingestellt", sagte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) am Sonntag. Im Jahr zuvor waren laut Stadt rund drei Millionen Besucher zu dem Event gekommen.
Volle Kiellinie führte zu Einbahnstraßenregelung
Nachdem es bereits am ersten Wochenende in einigen Bereichen sehr voll wurde, mussten Stadt und Polizei ihr Sicherheitskonzept anpassen. An der Kiellinie wurde es zeitweise so eng, dass die Polizei die Promenade zur Einbahnstraße erklärte. Dieses Konzept wurde ab Donnerstag zeitweise übernommen, wenn der Andrang besonders groß wurde. Kieler-Woche-Chef Philipp Dornberger, sonst zufrieden mit dem Ablauf des Fests, will dieses Thema, neben ein paar Fällen von Vandalismus, in die Nachbesprechung aufnehmen.
Auch der maritime Höhepunkt der Kieler Woche, die Windjammerparade, war wieder sehr beliebt. Am Samstag verfolgten 140.000 Besucher das Spektakel auf der Kieler Förde. Der grüne Großsegler "Alexander von Humboldt II" als Führungsschiff führte die Parade an. Gefolgt von mehr als 100 Dampfschiffen, Groß- und Traditionsseglern fuhr es Richtung freie See zum Leuchtturm Kiel.
Trotz teils mäßigem Wind: Alle Regatten konnten stattfinden
Die Kieler Woche ist eines der weltweit größten Segelevents. 4.000 Seglerinnen und Segler aus 47 Nationen trugen auf dem Wasser Regatten in unterschiedlichen Bootsklassen aus. War der Wind zu Beginn der Kieler Woche noch schwach, legte er ab Mitte der Woche etwas zu. Laut Hauke Bernd, dem 1. Vorsitzenden des Kieler Yachtclubs, konnten alle Regatten gesegelt werden.
Die Deutsche Marine begrüßte mehr als 40 Schiffe und Boote aus 14 Nationen. Auf ihnen kamen 4.000 Marinesoldaten in den Marinestützpunkt. Die mehr als 2.000 Veranstaltungen und zahlreichen Konzerte in der Stadt waren fast ausnahmslos für Besucher kostenfrei. Vanessa Mai und Band traten auf, zudem Frida Gold, Torfrock, Michael Schulte und Metal-Queen Doro.
Mehr Einsätze und weniger Straftaten rund um den Bahnhof
Auch die Bundespolizeiinspektion Kiel hat eine positive Bilanz zum Ende der Kieler Woche gezogen. Die Beamtinnen und Beamten waren für die Sicherheit in den Zügen und am Bahnhof verantwortlich. Bis zu 130 Polizisten waren laut Bundespolizei zu Schwerpunktzeiten am Kieler Hauptbahnhof unterwegs. Das sei vor allem an den Wochenenden der Fall gewesen, wenn die Züge von und nach Kiel besonders stark voll waren.
Während der Kieler Woche hat die Bundespolizei knapp 1.500 Maßnahmen wie Identitätsfeststellungen, Platzverweise oder Durchsuchungen durchgeführt, hieß es weiter. Das sei ein deutlicher Anstieg zum Vorjahr mit knapp 840 Maßnahmen. Im Vergleich sind die festgestellten Straftaten allerdings zurückgegangen. Die Bundespolizei spricht von 97 Delikten, im Vorjahr waren es 112.