Kiellinie wird für den Rest der Kieler Woche zur Einbahnstraße
Bei bestem Sommerwetter hat die Kieler Woche in der ersten Hälfte zahlreiche Menschen angelockt. Am Wochenende wurde es an der Kiellinie zeitweise so eng, dass die Polizei die Promenade zur Einbahnstraße erklärte. Dies soll nun zur Dauerlösung werden - zumindest in den Abendstunden.
1,2 Millionen Menschen besuchten allein am vergangenen Wochenende die Kieler Woche - ein Rekordwert. Dabei kam es an manchen Stellen zeitweise zu so starkem Gedränge, dass die Polizei eingreifen musste. Augenzeugen berichteten NDR Schleswig-Holstein von unschönen Szenen an der Kiellinie. Die Einbahnstraßenregelung habe die Situation dort allerdings entspannen können, so die Landeshauptstadt Kiel. Da man aufgrund des Wetters und vieler Topacts auf den Bühnen auch in den kommenden Tagen wieder mit einem großen Besucheraufkommen rechne, habe man gemeinsam mit der Polizei beschlossen, die Kiellinie abends wieder zur Einbahnstraße zu machen.
Ausweichen über den Düsternbrooker Weg
Ab Donnerstag (22.6.) um 20 Uhr soll die Einbahnstraßenregelung für die restlichen Tage der Kieler Woche in den Abendstunden gelten. Das teilte die Landeshauptstadt am Mittwoch mit. Am Freitag, Sonnabend und Sonntag gilt die neue Wegeführung laut der Stadt bereits ab 18 Uhr. Demnach werde in diesen Zeiträumen die Kiellinie stadtauswärts vom Ostseekai kommend gesperrt. "Besucherinnen und Besucher können über den Düsternbrooker Weg ausweichen und die Kiellinie über die Reventlouwiese und die Reventlouallee erreichen. Dort gilt dann die Einbahnstraßenregelung bis zum südlichen Ausgang Richtung Ostseekai", so die Stadt. Außerdem werden die Zugangswege vom Düsternbrooker Weg zur Kiellinie in Höhe Bayernzelt Woderkant Festival gesperrt. Sie sollen dann lediglich als Ausgänge fungieren.
Um den Gästen und Anliegern ausreichend Vorlaufzeit zum Kennenlernen der Regelung zu geben, werde die Einbahnstraße bereits am Mittwochabend ab 20 Uhr "erprobt", so die Stadt Kiel. Demnach ist die neue Regelung Teil des Kieler-Woche-Sicherheitskonzeptes von Stadt und Polizei, das stetig angepasst wird.
Fahrgastverband kritisiert Verkehrskonzept
Generell ist die Stadt Kiel mit dem bisherigen Verlauf der Kieler Woche zufrieden. Doch der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte am Mittwoch, dass das Verkehrskonzept für vor allem auf Autofahrer ausgerichtet sei und Busfahrgäste benachteilige. Sprecher Karl-Peter Naumann sagte NDR Schleswig-Holstein: "Wenn ich beispielsweise von Bellevue zum Hauptbahnhof überhaupt keinen Bus erreiche, weil er nicht kommt und dann ein Taxi nehmen muss, dann ist das kein Ruhmesblatt für den öffentlichen Verkehr." Es müsse besondere Gassen für Busse geben, damit auch der öffentliche Verkehr aufrecht erhalten werden könne, so Naumann weiter.