Winterschäden: Schlaglöcher sorgen für Probleme
Die Straßen im Land sind in einem miserablen Zustand. Dazu kommen außergewöhnlich viele Winterschäden. Akutes wird gleich geflickt. Manche Buckelpisten werden aber auch die nächsten Jahre noch bleiben.
Der nasse Herbst und zuletzt immer wieder der Wechsel zwischen Frost und warmem Wetter haben dem Asphalt vielerorts ganz schön zugesetzt. Vor allem an Stellen wo der Asphalt sowieso schon kaputt war, bröckeln die Straßen jetzt auseinander. Seit Jahren gibt es einen Sanierungsstau. Erst fehlte das Geld. Jetzt gibt es einfach zu viele schlechte Straßen. Deshalb gibt es beim Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) eigentlich eine Liste mit dem dringendsten Sanierungsbedarf. Doch die soll jetzt außen vor gelassen werden.
Was jetzt marode ist, ist auch in drei Jahren noch marode
"Zuerst müssen jetzt die Straßen gemacht werden, die noch nicht ganz so kaputt sind. Wenn wir warten werden sie nicht besser und müssten dann auch grundlegend saniert werden. Damit sparen wir Zeit und Geld. Was jetzt schon marode ist, bleibt das für die nächsten drei Jahre", erklärt der Leiter des Landesbetriebs Torsten Conradt das neue Vorgehen. Weil in den vergangen Jahren so wenig in Straßen investiert wurde, hinke man sowieso weit hinterher. In der neuen Landstraßenstrategie des Landes ist die Sanierung von 560 Kilometern Landstraße geplant. 550 Millionen Euro sollen dafür investiert werden. Mit dem Geld könnte der Bedarf bis 2030 aufgeholt werden.
Seit 2018 wartet Appen auf eine neue Hauptstraße
Unter den Top 10 der Buckelpisten im Land ist unter anderem die Hauptstraße durch den Ort Appen im Kreis Pinneberg. Viele sind dort nicht besonders stolz auf ihren Platz sieben in der Rangfolge der schlechtesten Straßen im Land. Sollte doch eigentlich schon seit Jahren eine neue Asphaltdecke her. Immerhin fahren hier bis zu 6.000 Autos und Lkw am Tag. "Der Zustand der Straße ist schlecht. Es ist eine Katastrophe. Seit 2018 sollte das längst saniert worden sein", kritisiert der Bürgermeister Hans-Peter Lütje. "Doch anstatt wirklich zu sanieren, wurden hier Anfang des Monats Tempo-30-Schilder aufgehängt. Es gab nämlich erste Schäden an Autos". Dass es in Appen nicht voran geht, liegt aber nicht nur am LBV. Eine Straßenkreuzung ist auf Kreisgebiet. Und die Entscheidung wie die Einmündung gestaltet werden soll, hat der Kreis Pinneberg noch nicht getroffen.
Schlaglöcher werden im Akkord gestopft
Um größere Schäden an Reifen und Autos zu verhindert, werden aktuell täglich mehrere Schlaglöcher von den 22 Straßenmeistereien im Land gestopft. Erst bei wärmeren Temperaturen werden größere Projekte neu gestartet. Aktuell saniert das Land 11 Landes- und Bundesstraßen.