Zwei Frauen stehen in einem weihnachtlich geschmückten Einkaufszentrum mit bunten Paketen. © IMAGO / HalfPoint Images
Zwei Frauen stehen in einem weihnachtlich geschmückten Einkaufszentrum mit bunten Paketen. © IMAGO / HalfPoint Images
Zwei Frauen stehen in einem weihnachtlich geschmückten Einkaufszentrum mit bunten Paketen. © IMAGO / HalfPoint Images
AUDIO: Einzelhandel hofft auf stabiles Weihnachtsgeschäft (1 Min)

Weihnachtsgeschäft: Konflikte und Kriege bremsen den Konsum

Stand: 25.11.2024 18:08 Uhr

Die Zeiten für den Einzelhandel bleiben schwierig. Die internationalen Konflikte und Kriege wirken sich auch auf das Kaufverhalten aus. Der Handelsverband Nord blickt deshalb nur verhalten optimistisch auf das Weihnachtsgeschäft.

von Hauke Bülow

Weihnachten bleibt für die Einzelhändlerinnen und -händler die wichtigste Zeit des Jahres. "Daher haben wir große Hoffnung, dass die Umsätze gut werden", betont Mareike Petersen vom Handelsverband Nord. Allerdings seien die Händler auch realistisch. "Wir wissen, dass das Jahr 2024 insgesamt nicht besonders gut gelaufen ist", so Petersen. Daher hoffe der Handel zumindest auf ein stabiles Ergebnis. Das Wachstum dürfte angesichts der wirtschaftlichen Verunsicherung bei den Verbrauchern überschaubar sein, schätzt der Handelsverband.

24 Prozent der Menschen wollen weniger ausgeben

Im bundesweiten Schnitt wollen die Menschen 297 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben, berichtet der Handelsverband Deutschland (HDE). Allerdings planen 24 Prozent weniger Geld in die Hand zu nehmen, elf Prozent dagegen wollen mehr Geld für Geschenke ausgeben. Besonders beliebt weiterhin: Gutscheine, Spielwaren, Kosmetik und Bücher. "Aber auch Bargeld wird immer beliebter", sagt Petersen. Das führe dazu, dass sich das Weihnachtsgeschäft auch in den Januar hineinverlagere.

Black Friday, Cyber Monday und Co.: Superrabatte in der Kritik

In den kommenden Tagen starten viele Online- und stationäre Händler besondere Rabatt-Aktionen wie die Black Week oder den Black Friday. Während Schnäppchenjäger auf super Angebote warten, sieht der Einzelhandel die Aktionen mit gemischten Gefühlen. "Wir merken, dass die Umsätze jedes Jahr steigen", erklärt Petersen. Aber man müsse auch ehrlich sein: Die Gewinnmargen seien an diesen Tagen sehr gering und das Geld der Kunden werde eben nur einmal ausgegeben.

VIDEO: Lohnt sich der "Black Friday"? (2 Min)

Verbraucherschützer beobachten die Lockangebote seit Jahren kritisch. Häufig werde mit Scheinrabatten geworden, beispielsweise indem sie ihre Sonderangebote auf die ursprüngliche Preisempfehlung der Hersteller berechnen. Diese Empfehlungen würden meist aber ohnehin unterboten. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein warnt außerdem vor Fake-Shops, die zum Teil real existierende Seiten täuschend echt kopieren und im Umfeld der Rabatt-Tage mitverdienen wollen.

Vom Black Friday profitieren vor allem Online-Marktplätze

Die Deutsche Umwelthilfe DUH kritisiert, dass viele über Online-Marktplätze im Ausland erworbene Produkte illegal importiert und nicht den geltenden Umwelt- und Sicherheitsstandards entsprechen würden. Einen Großteil des Umsatzes am Black Friday machen laut DUH Plattformen wie Amazon, Temu oder Ebay. Nach Rabatt-Aktionen würden Produkte dann oft massenhaft zurückgegeben. Diese Retouren würden häufig vernichtet, was eine Verschwendung von Ressourcen sei, so die Umweltschützer.

Weitere Informationen
Ein dekorierter Glühweinstand auf einem Weihnachtsmarkt. © Colourbox Foto: Roman Babakin

Kommentar: Frühe Weihnachtsmärkte - Plädoyer für den Advent

Die Weihnachtsmärkte öffnen in diesem Jahr teilweise vor Totensonntag. Muss das sein, fragt sich unsere Kommentatorin. mehr

Ein schwarzes Plakat mit der Aufschrift "Black Friday, bis zu minus 50 Prozent" hängt in einem Schaufenster mit Herrenbekleidung. © picture alliance/dpa | Christoph Soeder Foto: Christoph Soeder

Black Friday 2024: Günstiger Deal oder Fake-Angebot?

Der Black Friday lockt am 29. November wieder mit Schnäppchen. So lässt sich erkennen, ob Angebote wirklich günstig sind. mehr

Leer stehende Gewerbeflächen in der oberen Kieler Holstenstraße © NDR Foto: Christian Öchsle

Innenstädte in SH: Der Kampf gegen den Leerstand

Schleswig-Holsteins Innenstädte ächzen unter steigenden Mieten und sinkender Kaufkraft. Innovative Konzepte sollen die Zentren retten. mehr

Ein ehemaliges Warenhaus in Rendsburg, welches heute zum Seniorenheim umgebaut wurde © Screenshot Schleswig-Holstein Magazin

Was passiert, wenn eine Stadt ihr Kaufhaus verliert

Was wird aus dem Gebäude? Was aus der Innenstadt, wenn der große Laden in bester Lage schließt? Drei Beispiele aus Schleswig-Holstein. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 25.11.2024 | 16:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Einzelhandel

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Ein rot-weißes Absperrband vor einer Wiese, darunter ist Stacheldrahtzaun. Auf dem Absperrband steht: Schutzzaun Afrikanische Schweinepest. © picture alliance/dpa | Christoph Schmidt Foto: Christoph Schmidt

Kampf gegen Afrikanische Schweinepest: SH bereitet sich vor

Vorsorglich werden Jagdhunde extra ausgebildet und Materialien für Schutzzäune gekauft. In Hartenholm lernten Jäger jetzt den Zaunaufbau. mehr

Videos