Weihnachtsgeschäft: Konflikte und Kriege bremsen den Konsum
Die Zeiten für den Einzelhandel bleiben schwierig. Die internationalen Konflikte und Kriege wirken sich auch auf das Kaufverhalten aus. Der Handelsverband Nord blickt deshalb nur verhalten optimistisch auf das Weihnachtsgeschäft.
Weihnachten bleibt für die Einzelhändlerinnen und -händler die wichtigste Zeit des Jahres. "Daher haben wir große Hoffnung, dass die Umsätze gut werden", betont Mareike Petersen vom Handelsverband Nord. Allerdings seien die Händler auch realistisch. "Wir wissen, dass das Jahr 2024 insgesamt nicht besonders gut gelaufen ist", so Petersen. Daher hoffe der Handel zumindest auf ein stabiles Ergebnis. Das Wachstum dürfte angesichts der wirtschaftlichen Verunsicherung bei den Verbrauchern überschaubar sein, schätzt der Handelsverband.
24 Prozent der Menschen wollen weniger ausgeben
Im bundesweiten Schnitt wollen die Menschen 297 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben, berichtet der Handelsverband Deutschland (HDE). Allerdings planen 24 Prozent weniger Geld in die Hand zu nehmen, elf Prozent dagegen wollen mehr Geld für Geschenke ausgeben. Besonders beliebt weiterhin: Gutscheine, Spielwaren, Kosmetik und Bücher. "Aber auch Bargeld wird immer beliebter", sagt Petersen. Das führe dazu, dass sich das Weihnachtsgeschäft auch in den Januar hineinverlagere.
Black Friday, Cyber Monday und Co.: Superrabatte in der Kritik
In den kommenden Tagen starten viele Online- und stationäre Händler besondere Rabatt-Aktionen wie die Black Week oder den Black Friday. Während Schnäppchenjäger auf super Angebote warten, sieht der Einzelhandel die Aktionen mit gemischten Gefühlen. "Wir merken, dass die Umsätze jedes Jahr steigen", erklärt Petersen. Aber man müsse auch ehrlich sein: Die Gewinnmargen seien an diesen Tagen sehr gering und das Geld der Kunden werde eben nur einmal ausgegeben.
Verbraucherschützer beobachten die Lockangebote seit Jahren kritisch. Häufig werde mit Scheinrabatten geworden, beispielsweise indem sie ihre Sonderangebote auf die ursprüngliche Preisempfehlung der Hersteller berechnen. Diese Empfehlungen würden meist aber ohnehin unterboten. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein warnt außerdem vor Fake-Shops, die zum Teil real existierende Seiten täuschend echt kopieren und im Umfeld der Rabatt-Tage mitverdienen wollen.
Vom Black Friday profitieren vor allem Online-Marktplätze
Die Deutsche Umwelthilfe DUH kritisiert, dass viele über Online-Marktplätze im Ausland erworbene Produkte illegal importiert und nicht den geltenden Umwelt- und Sicherheitsstandards entsprechen würden. Einen Großteil des Umsatzes am Black Friday machen laut DUH Plattformen wie Amazon, Temu oder Ebay. Nach Rabatt-Aktionen würden Produkte dann oft massenhaft zurückgegeben. Diese Retouren würden häufig vernichtet, was eine Verschwendung von Ressourcen sei, so die Umweltschützer.