Weihnachtsbotschaft: Für Frieden und Solidarität einsetzen
Angesichts der Angst vor Krieg und Krisen haben die Hamburger und Lübecker Bischöfin Kirsten Fehrs und der Schleswiger Bischof Gothart Magaard die Friedensbotschaft des Weihnachtsfests betont.
Nach den Worten Magaards verdunkeln Gewalt, Zerstörung und unsägliches Leid Tag für Tag die Hoffnung auf eine friedliche Welt. "Manchmal haben wir uns gefragt, ob wir unbeschwert Feste feiern können, während in nicht allzu weiter Ferne der Krieg tobt", bekannte der Schleswiger Bischof in seinem Wort zum Christfest und fügt hinzu: "Ja, wir feiern die Botschaft der Engel, die uns Frieden auf Erden verheißt."
Frieden auf Erden werde gelebt, wenn sich Menschen aufmerksam und zugewandt begegnen. "Diejenigen, die in diesem Jahr Geflüchtete aus den Kriegsgebieten bei sich aufgenommen haben, sind Botschafter des Friedens geworden. Und auch diejenigen, die sich Tag für Tag für Menschen einsetzen, die nicht wissen, wie sie über die Runden kommen", sagt Magaard: Jede Form der Solidarität sei ein Zeichen der Hoffnung.
Bischöfin Fehrs fordert Wärme, Solidarität und Zusammenrücken
Die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs animiert die Menschen zum Optimismus und fordert von ihnen "Wärme, Solidarität und ein neues Zusammenrücken". In ihrer Weihnachtsbotschaft ermutigt die Bischöfin im Nordkirchen-Sprengel Hamburg und Lübeck dazu, angesichts von Krieg, Inflation, Energiekrise, Klima-Not und sozialen Spannungen dennoch die Zuversicht zu behalten. "Allein, wie wir heute in den Kirchen einander wärmen, zeigt doch: Jeder einzelne Mensch ist eine Wärmequelle", betont sie: Jeder sei in der Lage, Wärme auf- und in die Gesellschaft einzubringen.
Hamburgs Erzbischof Heße: Kein "Weiter so"
Hamburgs katholischer Erzbischof Stephan Heße erinnerte in seiner Weihnachtsbotschaft daran, dass Weihnachten ein Fest der Liebe sei. Er hoffe, dass jeder an Weihnachten die Liebe Gottes aufnehmen und hinausstrahlen und an alle weitergeben kann. Heße appellierte an die Menschen, "Boten des Friedens" zu sein. "Auf fünf von sieben Kontinenten herrschen Krieg und bewaffnete Konflikte" sagte er im Hamburger Mariendom. Zudem thematisierte er die Klimakrise und den Umgang mit sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche, bei dem es kein "Weiter so" geben dürfe. Heße, der selbst wegen seines früheren Umgangs mit Missbrauchsfällen in der Kritik stand, rief dazu auf, "Raum für die Wahrheit zu schaffen und nicht zum Komplizen der Finsternis zu werden".