Schleswig-Holsteiner nennen Kinder gerne Emma und Noah
Noah, Mats und Liam bei den Jungen; Emma, Lia und Ella bei den Mädchen - das sind laut dem Hobby-Vornamen-Statistiker Knud Bielefeld die beliebtesten Vornamen in Schleswig-Holstein und Hamburg.
Die beliebtesten Vornamen in Schleswig-Holstein in diesem Jahr sind Emma bei den Mädchen und Noah bei den Jungen, hat der Hobby-Vornamen-Statistiker Knud Bielefeld aus Ahrensburg (Kreis Stormarn) bekanntgegeben. Seit fast 30 Jahren ermittelt er jedes Jahr die häufigsten Vornamen. Für dieses Jahr erfasste er mehr als 280.000 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland. Das sind 40 Prozent aller in Deutschland geborenen Babys.
Typischer Modename beginnt mit L, M oder N
Auch in diesem Jahr waren kurze Namen bei den Eltern gefragt. Besonders beliebt seien Namen mit den Anfangsbuchstaben L, M oder N, erklärt Bielefeld. Hinzu kommen möglichst viele Vokale. Da gäbe es fast keine Kombination mehr, die es nicht gäbe. Beispiele seien Malia, Lia bei den Mädchen und bei den Jungs Lino und Liam. All diese Namen befinden sich im stetigen Aufwärtstrend. Abwärts gehe es derzeit mit dem ehemaligen Spitzenreiter Ben (von 2011 bis 2019 immer vorn dabei), er ist in diesem Jahr nicht mehr in den Top 10 vertreten.
Unterschied zwischen Ost- und Nordseeküste
Auch zeige sich ein Unterschied, wenn man die Namen der Babys an Ostseeküste (Flensburg, Kiel und Lübeck) und an der Nordseeküste (Husum, Heide, Itzehoe und Pinneberg) vergleicht. So wird laut Bielefeld der Name Mats an der Nordseeküste sehr oft vergeben, dort ist er an Platz eins. Der Spitzenreiter im Land, Noah, findet sich dort "nur" auf Platz fünf. An der Ostseeküste liegt der Name Mohammed laut Bielefeld auf Platz 8. Das könne daran liegen, dass in den Großstädten Kiel und Lübeck der Migrantenanteil größer ist, erklärt Bielefeld.
Neueinsteiger: Evanna
Den Namen Evanna hatte Knud Bielefeld bis 2023 noch nicht in seiner Namensliste. In diesem Jahr tauchte er gleich mehrmals auf. Der Name gehe auf die irische Schauspielerin Evanna Lynch zurück, sagt er. Sie wurde durch die Rolle als Luna Lovegood in den Harry-Potter Filmen bekannt.
Skandinavischer Einfluss in SH
In der Namenswahl der Schleswig-Holsteiner zeige sich oft der skandinavische Einfluss, anders als in anderen Teilen Deutschlands, sagt der Namensforscher. So seien Jungennamen wie Bosse, Jeppe, Momme, Lönne, Momme, Oke, Rune und Mädchennamen wie Ylva, Leevke und Smilla relativ häufig vertreten. Bundesweit gebe es diese Namen nur selten.
Auf den vorderen Plätzen der bundesweit beliebtesten Vornamen zeigt sich jedoch wieder ein einheitlicheres Bild. Unterschiede gibt es meist nur in einzelnen Platzierungen. So liegt Noah auch bundesweit vorn und Emilia schafft es bei den Mädchen auf Platz eins - genau wie 2022.
Alva und Jonte in Hamburg beliebt, Fiete als Trendsetter
In Hamburg werden Kinder gern auch Alva, Carl, Carlotta, Fiete, Jonte und Liv genannt. Nicht selten ist der Norden dabei auch Trendsetter: So ist beispielsweise der Name Fiete in der Statistik von Schleswig-Holstein bereits auf Platz 6 zu finden. "Und er erobert inzwischen schon recht heftig Deutschland. Das ist auch so ein Kandidat, der bald überall in den Top 10 sein kann", sagt Bielefeld.
In Niedersachsen liegt Ella vorne
Ella und Noah sind in Niedersachsen und Bremen ganz oben in der Beliebtheitsskala. Damit wurden die bisherigen Spitzenreiter abgelöst: Im vergangenen Jahr lagen Mia und Finn in der Statistik für die Region ganz vorne. Auf den weiteren Plätzen landeten in Niedersachsen und Bremen bei den Mädchen die Namen Hannah, Emilia, Lia und Emma. Bei den Jungennamen schafften es auch Henry, Finn, Matteo und Liam unter die Top 5. Typische Vornamen für Niedersachsen sind dem Namensforscher zufolge Ebba, Fenna, Janno, Jost, Leevke und Tjark. Typisch für Bremen sind die Namen Fiete, Henry, Leano, Luna, Malia und Maya.
In Mecklenburg-Vorpommern sind Frieda und Matteo am beliebtesten
In Mecklenburg-Vorpommern sind Frieda und Matteo die beliebtesten Vornamen. Auf den weiteren Plätzen sind bei den Mädchen die Namen Mathilda, Lilly, Ella und Emma gelandet. Bei den Jungs folgen Noah, Emil, Theo und Oskar. Unterschiede zum bundesweiten Ranking macht Bielefeld an der geographischen Lage Mecklenburg-Vorpommerns fest: Im Osten würden tendenziell lange aus der Mode gekommene Namen bevorzugt, im Norden oft Namen der skandinavischen Nachbarländer. Im Nordosten kämen beide Trends zusammen.