"Unnachahmlich": Viertes U-Boot für Singapur in Kiel getauft

Stand: 22.04.2024 15:37 Uhr

Vier U-Boote hatte Singapur in Kiel bei der Werft TKMS bestellt. Am Montag wurde das vierte auf den Namen "Inimitable" ("Unnachahmlich") getauft. Mit dabei auch Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD).

von Cassandra Arden

Für die Gäste aus Singapur war das Erstaunlichste an diesem Montagmorgen wohl trotz des imposanten 70 Meter langen U-Boots der kurze Schneefall am Morgen. Viele hatten noch nie Schnee gesehen. Als die Taufzeremonie begann, riss der Himmel aber wieder auf und die "Inimitable" bekam die ungeteilte Aufmerksamkeit. Zu den 250 geladenen Gästen zählte auch Verteidigungsminister Boris Pistorius und Singapurs früherer Vize-Premierminister und heutiger Senior-Minister für nationale Sicherheit Teo Chee Hean.

Singapur und Deutschland sehen sich als wichtige Partner

Boris Pistorius (m, SPD), Teo Chee Hean (r) und Oliver Burkhard (l) stehen nach der Taufe vor dem singapurischen U-Boot. © dpa-Bildfunk Foto: Marcus Brandt
Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius (Mitte) und Singapurs Seniorminister Teo Chee Hean waren bei der Taufen dabei.

Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärte in seiner Rede, dass es auch für Deutschland von enormer Bedeutung sei, dass Seewege und Handelsrouten geschützt werden. "Der politische Wind in Südostasien weht rauer", sagte Pistorius. Die vier in Kiel gebauten U-Boote seien ein Bekenntnis zu den strategischen Partnern im Indopazifik, wo Singapur eine zentrale Rolle spiele. Pistorius sagte weiter: "Die freie Welt setzt ein klares Zeichen, wir sind bereit die internationale regelbasierte Ordnung zu schützen."

Durch die Straße von Singapur laufen große Teile des Welthandels – entsprechend wichtig ist die Rolle von Singapurs Marine für die Sicherheit. Der Vorstandsvorsitzende von TKMS, Oliver Burkhard, erklärte, er gehe davon aus, dass die U-Boote zur Aufklärung und Verteidigung genutzt werden. Eins wurde bereits übergeben, zwei sind auf dem Weg beziehungsweise durchlaufen eine letzten Feinschliff und das vierte, nun getaufte U-Boot, wird nach weiteren Tests, 2025 nach Singapur überführt.

Steigt der Bund bei TKMS ein?

Im Gespräch ist derzeit auch, ob der Bund bei TKMS einsteigt. Aktuell läuft dazu eine Vorprüfung mit der bundeseigenen Bank KfW. Geschaut wird, ob eine solche Beteiligung Sinn macht. TKMS-Chef Burkhard würde das gut finden, er erklärte NDR Schleswig-Holstein: "Wir hoffen, dass wir bis Sommer Ergebnisse der Prüfungen, die derzeit laufen, haben. Alle anderen Länder in der EU haben eine Staatsbeteiligung. Ich glaube es wäre gut für Deutschland, wenn wir durch diese Beteiligung unsere Interessen als Land wahren können."

Boris Pistorius wurde nicht konkreter, er machte aber ganz klar, die U-Boote seien eine nationale Schlüsseltechnologie Deutschlands, deswegen "wird es eine weitere, engere Kooperation in Zukunft geben. Ohne Kiel ist das alles nicht denkbar, um es mal auf die einfache Formel zu bringen."

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 22.04.2024 | 17:00 Uhr

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