ThyssenKrupp Marine Systems hofft auf Milliardenaufträge für Marine
Deutschland will angesichts der unsicheren Lage in Europa massiv in die Bundeswehr investieren. Die größte deutsche Werft ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) hofft deshalb in den kommenden Jahren auf neue Milliardenaufträge für die Marine. Davon könnte auch der Standort Hamburg profitieren.
Im Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten sagte TKMS-Chef Oliver Burkhard am Dienstagabend, U-Boote, Fregatten und Korvetten im Wert von etwa zehn Milliarden Euro habe TKMS aktuell in den Auftragsbüchern. Daran arbeiten auch mehrere Hundert Ingenieure am Standort Hamburg. In zehn Jahren rechnet Burkhard mit einem möglichen Orderbuch von etwa 30 Milliarden Euro. Aktuell verhandelt TKMS, beziehungsweise die Muttergesellschaft ThyssenKrupp, mit privaten Investoren und mit dem Bund über einen Einstieg bei der Werftengruppe. Bis zum Sommer, so Burkhards Hoffnung, dürfte zumindest beim Bund klar sein, ob er sich beteiligt.
Burkhard für Werften-Kooperation bei militärischen Aufträgen
Notwendig sei im nächsten Schritt aber, dass mehrere deutsche Werften bei militärischen Aufträgen kooperieren. Vor allem den Bremer Lürssen-Konzern, dem auch Blohm+Voss in Hamburg gehört, hat TKMS mit Sitz in Kiel dabei im Blick. Beide Unternehmen würden zusammenpassen, so Burkhard. Dass TKMS vor rund zehn Jahren Blohm+Voss verkauft hat, sei aus heutiger Sicht vielleicht nicht der klügste Schritt gewesen. Kritisieren wolle er diese Entscheidung zwar nicht, allerdings würde es dem Unternehmen heute gut zu Gesicht stehen, wenn man in Hamburg noch eine Werft für Überwasserschiffe hätte.