Umweltverbände sehen Schlick-Einigung als Teilerfolg
Hamburgs Pläne, Schlick auch vor Scharhörn zu verklappen, sind seit der Einigung am Dienstag vom Tisch. Der Schlick, der beim Ausbaggern der Elbe entsteht, darf weiter nahe Helgoland abgeladen werden. Umweltverbände begrüßen das, haben aber auch Kritik.
Nach der Einigung zwischen Hamburg, Niedersachen und Schleswig-Holstein im Streit um den Elbschlick, hat das Aktionsbündnis "Lebendige Tideelbe" die Entscheidung begrüßt. Das Aktionsbündnis besteht aus dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem World Wide Fund For Nature (WWF). "So bleiben sensible Bereiche am Rand des Weltnaturerbe Wattenmeer von toxischem Hafenschlick verschont", hieß es von den Naturschutzverbänden.
NABU sieht die Lösung als geringstes Übel
Doch die Verbände üben auch Kritik. Thomas Behrends vom NABU sagte: "Es ist die am wenigsten schlimmste Lösung von allen schlimmen Lösungen." Man könne sich an der Nordsee nicht darüber freuen, dass mit Schwermetallen belastete Sedimente in der Nordsee verklappt werden. In Muscheln und Fischen vor Helgoland seien bereits Schadstoffe nachgewiesen worden. Durch die erneuten Verklappungen vor Helgoland würden sich die Bedingen für die Meerestiere erneut verschlechtern.
BUND sieht Hamburg in der Pflicht
Der BUND sagte, Hamburg müsse eine Lösung für sein selbst verschuldetes Problem finden. Der Hamburger CDU-Politiker Götz Wiese gab zu: "Bei den Plänen, den Elbschlick ab Anfang 2023 wieder nahe Helgoland zu entsorgen, handelt es sich aber nur scheinbar um eine echte Lösung der langjährigen Schlickproblematik. Im Gegenteil, der Senat räumt offen ein, dass eine langfristig tragfähige Lösung erst noch gefunden werden muss."
Beteiligung oder gänzliches Umdenken gefordert
Der Verein Jordsand fordert eine Beteiligung bei der Suche nach einer langfristigen Lösung. Greenpeace geht mit seinen Forderungen noch einen Schritt weiter. Grundsätzlich dürfe man den belasteten Elbschlick nicht mehr ins Meer kippen, sondern müsse ihn an Land reinigen und erst danach entsorgen. Dies sei zwar aufwendig und teuer, aber der einzig vernünftige Weg, so Greenpeace.