Kubicki überrascht: Doch kein Rückzug, sondern wohl Kandidatur als FDP-Chef
Wolfgang Kubicki strebt überraschend den Vorsitz der FDP an. Neben Christian Linder hatte Kubicki nach der Wahlniederlage seiner Partei gestern erst seinen Rückzug aus der Politik angekündigt.
Wolfgang Kubicki möchte der Politik doch erhalten bleiben und FDP-Chef werden. Nach der Niederlage seiner Partei bei der Bundestagswahl hatte der 72-Jährige am Sonntagabend zunächst seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. Nun möchte der stellvertretende Vorsitzende die Liberalen offenbar als Parteivorsitzender aus der Krise führen. Entsprechende Pläne bestätigte Kubicki NDR Schleswig-Holstein.
"Wird schwer, die FDP in ihren Strukturen zu erhalten"
Die FDP werde aufsteigen wie ein Phoenix aus der Asche, hofft Kubicki. Er sagte der BILD-Zeitung, er sei in der Nacht von so vielen Menschen aus der Partei und von Unterstützern gebeten worden, die Führung der Partei zu übernehmen, dass er ernsthaft darüber nachdenke, im Mai zu kandidieren, um die Partei zusammenzuhalten und neu zu motivieren. Kubicki hatte am Wahlabend betont, es werde schwer, die Partei in ihren Strukturen zu erhalten, wenn sie nicht im Bundestag ist.
Zuspruch aus Thüringen
Inzwischen gibt es erste Reaktionen auf Kubickis Ankündigung. So findet Thüringens FDP-Vize Robert-Martin Montag, dass Wolfgang Kubicki als neuer FDP-Bundesvorsitzender gut geeignet wäre. Er halte es für "völlig falsch", dass sich die FDP-Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann für diesen Posten ins Spiel gebracht habe, sagte Montag heute. Strack-Zimmermann treibe die Partei auseinander, wohingegen Kubicki zusammenführen könne.
FDP scheitert an Fünf-Prozent-Hürde
Bei der Bundestagswahl hatte die FDP 4,33 Prozent erhalten und damit den Einzug in den Bundestag verpasst. Die Liberalen entscheiden auf einem Parteitag im Mai über einen neuen Vorsitzenden.
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