Überfall auf Geldtransport in Lübeck: Polizei richtet Hinweisportal ein
Auf einem Hinweisportal der Landespolizei können Zeugen ihre Informationen und Videos hochladen. Von den drei Unbekannten, die den Geldtransporter überfallen haben sollen, fehlt weiter jede Spur.
Nach dem Überfall auf einen Geldtransporter in Lübeck hat die Landespolizei Schleswig-Holstein nun ein Hinweisportal eingerichtet. Zeugen, die Hinweise zu den Tätern, dem Fluchtfahrzeug, einem Citroen Kastenwagen oder deren Verbleib haben, können ihre Informationen, auch Fotos und Videos, unter folgendem Link hochladen: sh.hinweisportal.de/raub-luebeck-geldtransporter/.
"Nach wie vor fehlt jede Spur der Täter", schreibt die Polizeidirektion Lübeck. Mit einem massivem Aufgebot hatte die Polizei am Mittwoch norddeutschlandweit nach drei Unbekannten gesucht, die einen Geldtransport überfallen haben sollen - bisher ohne Erfolg. Die Fahndung laufe weiter, sagte ein Polizeisprecher NDR Schleswig-Holstein. Es werde verschiedenen Spuren nachgegangen. Die Polizei halte sich bedeckt, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Der Sprecher bestätigte, dass inzwischen keine Drohnen und Hubschrauber mehr im Einsatz sind. Es wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, sämtliche Dienststellen deutschlandweit seien über die Tat informiert worden.
Großbäckerei organisiert psychologische Hilfe
Die drei zum Teil bewaffneten Personen hatten laut Polizei am Mittwoch einen Mitarbeiter des Geldtransports überfallen, als er gerade dabei war, den Tresor in der Zentrale der Großbäckerei Junge auszuräumen. Sein Kollege wartete demnach wie vorgeschrieben im Wagen. Der Tatort liegt im Hutmacherring, in einem Gewerbegebiet im Westen von Lübeck.
Bei der betroffenen Bäckerei sitzt der Schock derweil tief. Der Sprecher der Bäckerei Junge, Gerd Hofrichter, spricht von einer Ausnahmesituation und großen Herausforderungen für die Betroffenen. Das Unternehmen kümmere sich darum, psychologische Hilfe zu organisieren. Körperlich zu Schaden kam bei dem Überfall keiner der Beschäftigten. Die Diebe erbeuteten allerdings eine sechsstellige Summe Bargeld - laut Polizei mehrere Hunderttausend Euro. Außerdem nahmen sie dem Mitarbeiter des Geldtransports seine Schusswaffe ab.
Verdächtige möglicherweise gefährlich
Nach derzeitigen Erkenntnissen waren die Räuber dunkel gekleidet, zwei von ihnen trugen außerdem rote Westen. Alle waren maskiert, zwei von ihnen trugen ein Basecap.
Nach dem Überfall flüchteten die Unbekannten laut Polizei zunächst in einem weißen Kastenwagen. Die Beamten konnten das erste Fluchtfahrzeug in der Nähe des Tatorts sicherstellen. Nach Angaben der Ermittler sind die Tatverdächtigen derzeit mit einem Citroen-Transporter der Autovermietung AVIS unterwegs. Die Beamten warnen davor, sich den Personen zu nähern oder sie anzusprechen. Wer Hinweise geben kann, kann dies über das erwähnte Hinweisportal oder direkt bei der Polizei tun: 0451-1310.