Trave-Schiffswrack vollständig geborgen
Rund 400 Jahre hat das historische Schiffswrack auf dem Grund der Trave gelegen. Zahlreiche Fundstücke waren bereits gehoben worden. Heute wurde das letzte Wrackteil geborgen.
Früher als erwartet wurde am Montag in Lübeck die Bergung des in der Trave versunkenen Handelsschiffes aus dem 17. Jahrhundert abgeschlossen. Experten hoben als letztes größeres Wrackteil ein mehr als fünf Meter langes Ruderblatt aus dem Wasser. Nach ersten Erkenntnissen deute sich an, dass sich die Bauweise des Schiffes nicht mit bisher bekannten Funden im Ostseeraum vergleichen lasse. Das sagte Projektleiter Felix Rösch.
Archäologen und Historiker erhoffen sich von dem Fund unter anderem Erkenntnisse zur Wirtschafts- und Schifffahrtsgeschichte des 16. Jahrhunderts. Die Wrackteile werden zunächst in einer eigens angemieteten Halle zwischengelagert und dokumentiert. Was mit ihnen endgültig geschehen solle, sei noch nicht geklärt, sagte Kultursenatorin Monika Frank.
Ladung wird in den nächsten Tagen geborgen
Auf dem Grund der Trave liegen nun noch Teile der Ladung, die die Hansekogge damals transportierte. Dazu zählen 80 Fässer - sie sollen laut Projektleiter in den nächsten Tagen geborgen werden.
Das Wrack des Handelsschiffes war im vergangenen Jahr bei Vermessungsarbeiten entdeckt worden. Ursprünglich war davon ausgegangen worden, dass die Anfang Juni begonnene Bergung bis September dauern wird. Die damals prognostizierten Kosten von 1,7 bis 2,5 Millionen Euro konnten eingehalten werden: Rund zwei Millionen Euro kostete die Bergung.