Todesfall bei Kiel-Lauf: Stadt will mit Veranstalter über Konsequenzen beraten
Der Kiel-Lauf in der Landeshauptstadt ist am Sonntag von einem Todesfall überschattet worden. Und viele Teilnehmer klagten wegen der Hitze über Kreislaufprobleme. Nun soll über mögliche Konsequenzen diskutiert werden.
Beim Kiel-Lauf in der Landeshauptstadt ist ein 37-jähriger Teilnehmer gestorben. Die genaue Ursache und ob die Hitze etwas damit zu tun hatte, ist weiter unklar. Nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein war der Mann offenbar gesundheitlich vorbelastet. Wie die Stadt mitteilte, mussten die Sanitätsdienste rund 100 Menschen an und neben der Strecke wegen Kreislaufproblemen versorgen - 20 von ihnen kamen für weitere Behandlungen ins Krankenhaus. Das hat eine Auswertung am Montag ergeben. Die Polizei hatte am Veranstaltungstag zunächst mitgeteilt, dass 35 Menschen in ein Krankenhaus mussten.
Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD), der selbst an dem Lauf teilgenommen hatte, sprach den Angehörigen des Toten sein Beileid aus und kündigte an, möglicherweise organisatorische Änderungen beim nächsten Kiellauf vornehmen zu wollen. Kämpfer sagte aber auch: Läuferinnen und Läufer sollen sensibilisiert werden, eigene Grenzen besser einzuschätzen und zu beachten.
Abbruch der Veranstaltung wurde diskutiert
Zwischen kurz nach 11 und 14 Uhr, also während der Mittagshitze, stieg die Zahl der Einsätze am Sonntag stetig an. Deswegen wurden laut Stadt zusätzliche Einsatzkräfte von Johannitern und Feuerwehr Kiel gerufen. Es wurden demnach an zwei Stellen im Stadtgebiet Stationen aufgebaut, an denen Sportler sich unter Duschen abkühlen konnten. Im Vergleich zu anderen Tagen gab es im Stadtgebiet eine leicht erhöhte Anzahl an Rettungsdiensteinsätzen. Insgesamt sei der Kieler Rettungsdienst zwar viel beschäftigt, aber nicht überlastet gewesen. Ein Abbruch des Laufs wurde nach Angaben der Stadt diskutiert. Feuerwehr, Polizei und Veranstalter hätten demnach verschiedene Szenarien geprüft und sich am Ende gegen einen Abbruch entschieden - auch weil eine Massenpanik befürchtet wurde. Am 36. Kiel-Lauf nahmen etwa 9.000 Läuferinnen und Läufer teil.
Profisportler Uliczka gewinnt Volkslauf
Beim 10,4 Kilometer langen Volkslauf startete unter anderem der in Kiel lebende Steffen Uliczka, Olympia-Teilnehmer in London 2012. Im vergangenen Jahr landete er nach einem engen Zweikampf noch auf Rang Zwei. Dieses Jahr lief es wieder auf eine Entscheidung auf den letzten Metern heraus - diesmal gewann der 40-jährige ehemalige Profisportler Uliczka in 34:46 Minuten, vier Sekunden vor Simon Bäcker.
Knapp zweieinhalb Minuten später kam Julia Kümpers ins Ziel und war damit die schnellste Läuferin über 10,4 Kilometer.