Tarifstreit im Busgewerbe: Streiks in SH gehen heute weiter
Ver.di ruft bis Sonntag erneut zu Bus-Streiks in Schleswig-Holstein auf, nachdem ein für Montag anberaumter Verhandlungstermin geplatzt war. Bestreikt werden private Busunternehmen.
Wegen der geplatzten Verhandlungsrunde ruft ver.di alle Beschäftigten der OVN-Mitgliedsunternehmen erneut zu Streiks auf - und zwar noch bis Sonntagabend. Bei der Frage, welche Verbindungen, Unternehmen und Busse genau betroffen sind, gilt generell: Fahrgäste sollten sich stets mit dem jeweiligen Busunternehmen in Verbindung setzen, beziehungsweise sich auf dessen Webseite erkundigen. Die kommunalen Busunternehmen in den vier kreisfreien Städte sowie die Verkehrsbetriebe Kreis Plön (VKP) sind nicht betroffen.
Eigentlich sollten die Lohntarifverhandlungen im privaten Omnibusgewerbe am Montag fortgesetzt werden. Nach Angaben des Omnibusverbandes Nord (OVN) erschien ver.di allerdings nicht zum vereinbarten Termin. Der OVN-Verhandlungsführer und Vorsitzende Klaus Schmidt zeigte sich "entsetzt über diese Verweigerungshaltung von ver.di." Es sei verantwortungslos und rücksichtslos den Fahrgästen gegenüber, die auf den Busverkehr angewiesen seien.
ver.di fordert schriftliches Angebot der Arbeitgeber
Ver.di begründet das Fernbleiben mit einem fehlenden schriftlichen Angebot der Arbeitgeberseite. Darum wurde laut Gewerkschaft vorab gebeten, "denn nach dem Abräumen des mündlichen Verhandlungsergebnisses vom 3. September könne nur so wieder Vertrauen hergestellt werden", heißt es. Am Montagnachmittag habe man kommuniziert auch noch nach Erhalt eines Angebots vor Ort, in die Verhandlungen zu gehen. Dies wurde laut ver.di allerdings abgelehnt.
Fronten offenbar stark verhärtet
Aus Sicht von ver.di habe der OVN als Verband kein Interesse an ernsthaften Verhandlungen. Sascha Bähring, Verhandlungsführer von ver.di sagte: "Die Verhandlungen wurden so gezielt vom OVN verhindert." Laut OVN-Verhandlungsführer Schmidt gebe es keine Einigung "solange ver.di nicht nur jegliche Einigungsbereitschaft, sondern seit Montag ganz offensichtlich auch jede Verhandlungsbereitschaft vermissen lässt.“