Sturmtief "Poly": Schleswig-Holstein kommt glimpflich davon

Stand: 05.07.2023 22:15 Uhr

Das Sturmtief "Poly" ist über Schleswig-Holstein hinweggezogen. Die Böen waren aber nicht so heftig wie ursprünglich erwartet. Trotzdem gab es Behinderungen im Bahnverkehr und auf den Straßen.

"Poly" hat den Norden kräftig durchgepustet. Am Mittwochnachmittag gab es vor allem an der Westküste teilweise orkanartige Böen. Auf Helgoland (Kreis Pinneberg) hat der Sturm nach NDR Informationen eine Hausfassade abgerissen. Inzwischen ist das Sturmtief in Richtung Dänemark abgezogen. Die Unwetterwarnung vor Orkanböen für die Nordseeküste in Schleswig-Holstein galt bis 22 Uhr.

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Ein auf eine Straße gestürzter Baum wird mit einer Säge bearbeitet. © dpa Foto: Daniel Bockwoldt

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Einsätze gab es vor allem durch umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste. Einige Züge im Regionalverkehr fielen aus. mehr

Nordbahn stellte Verkehr ein

Bis zum frühen Abend gab es Behinderungen auf einzelnen Straßen sowie im Bahnverkehr - zum Beispiel auf der Marschbahnstrecke. Die Nordbahn hatte ihren Betrieb sogar komplett eingestellt, nachdem Bäume auf die Schienen gefallen waren. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet, wie das Unternehmen auf seiner Homepage mitteilte. Auch am Donnerstagmorgen wird es den Angaben zufolge auf den Strecken der Linie RB61, RB63, RB71 und RB82 zu Verspätungen und Zugausfällen kommen. Die Strecke müsse noch von umgestürzten Bäumen befreit werden, heißt es.

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Moderatorin Eva Diederich steht im NDR Schleswig-Holstein Studio und führt ein Interview mit NDR Reporter Jochen Dominicus. © NDR Foto: NDR Screenshots
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Reporter Jochen Dominicus berichtet live von der Lage in Büsum. 2 Min

Weniger Einsätze als befürchtet

Die Leitstellen im Land hatten sehr viel zu tun. An vielen Orten sind Äste heruntergefallen oder Bäume umgekippt. Auf der Autobahn 210 musste die Feuerwehr gleich mehrmals ausrücken, weil Bäume auf die Fahrbahn gefallen waren. Insgesamt gab es für die Feuerwehren im Land fast 400 Einsätze - knapp die Hälfte davon waren in den Kreisen Dithmarschen, Steinburg, Pinneberg und Segeberg. Laut Polizei gab es keine Verletzten. Auch nicht, als bei Büsum (Kreis Dithmarschen) eine Windböe ein Auto erfasste, das dadurch in den Graben rutschte. In der Landeshauptstadt und den Kreisen Plön und Rendsburg-Eckernförde zählte die Leitstelle insgesamt 84 Einsätze - meist wegen umgestürzter Bäume oder heruntergefallener Äste.

In einer vorläufigen Bilanz sprach die Polizei in Schleswig-Holstein von einer nicht dramatischen Situation. "Es ist bisher relativ ruhig - im Gegensatz zu dem, was wir erwartet hatten", sagte eine Polizeisprecherin am frühen Abend in Flensburg.

Veranstaltungen vorsorglich abgesagt

Wegen der zuvor herausgegebenen Unwetterwarnung waren viele Einrichtungen im Norden geschlossen geblieben. Außerdem wurden viele Veranstaltungen und Events abgesagt - wie beispielsweise das Open-Air-Sommermusical "Viel Lärm um nichts" in Kiel-Holtenau. Der Multivan Windsurf Cup in St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) startet aufgrund des Sturmtiefs erst am Freitag. Die Wyker Dampfschiffs-Reederei strich am Mittwoch alle nach 13 Uhr geplanten Abfahrten von und zu den Halligen. An der Europa-Universität Flensburg wurden wegen des Sturms alle Prüfungen, die nach 12 Uhr stattfinden sollten, abgesagt.

"Poly" hat Schleswig-Holstein also nicht so heftig erwischt wie befürchtet. Anders sieht es dagegen in Niedersachsen und in den Niederlanden aus. Im niedersächsischen Landkreis Emsland und in Haarlem in den Niederlanden wurden zwei Frauen durch umgestürzte Bäume getötet.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 05.07.2023 | 19:30 Uhr

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