Unwetter "Poly" in SH: Größere Schäden sind ausgeblieben
Mit Windgeschwindigkeiten von etwa 100 Kilometern pro Stunde ist Sturmtief "Poly" über Schleswig-Holstein gezogen - ohne größere Schäden zu hinterlassen. Auch der Bahnverkehr hat sich normalisiert.
Sturmtief "Poly" ist weitergezogen. Größere Schäden hat das Unwetter laut den Leitstellen im Land nicht hinterlassen. Im Bahnverkehr waren die Auswirkungen am Donnerstagmorgen zunächst noch spürbar: Fahrgäste, die mit der Nordbahn fahren wollten, mussten mit ausgefallenen Zügen rechnen. Auf der Strecke zwischen Neumünster und Hohenwestedt (Kreis Rendsburg-Eckernförde) waren Busse im Einsatz. Die Deutsche Bahn schrieb auf ihrer Website von vereinzelten Beeinträchtigungen im Regionalverkehr. Im Laufe des Vormittags normalisierte sich die Situation auf den Gleisen.
Feuerwehr und Polizei: 500 sturmbedingte Einsätze
Feuerwehr und Polizei in Schleswig-Holstein zählten etwas mehr als 500 Einsätze, rund 200 davon im Westen des Landes. Allein im Kreis Pinneberg musste die Feuerwehr knapp 80 mal ausrücken. Meist sind nach ihren Angaben Bäume umgestürzt und Äste abgebrochen. Die A210 bei Kiel war deshalb am Mittwochnachmittag Richtung Landeshauptstadt kurzzeitig gesperrt. Verletzt wurde laut den Leitstellen durch den Sturm niemand.
Büsum: Windböe erfasst Auto
Die Orkanböen hatten vor allem die Nordseeküste getroffen. Auf Helgoland wurden Teile einer Hausfassade wegggerissen. Bei Büsum (Kreis Dithmarschen) wurde eine Frau mit ihrem Auto von einer Windböe erfasst. Sie landete im Straßengraben, blieb aber unverletzt. In Kiel hatte sich das Dach eines achtstöckigen Gebäudes gelöst, konnte jedoch von Einsatzkräften der Feuerwehr gesichert werden.
In Neumünster musste die Bahnstrecke nach Heide (Kreis Dithmarschen) wegen eines Baumes auf den Gleisen kurzzeitig gesperrt werden. Im Amt Bokhorst-Wankendorf im Kreis Plön fiel zudem teilweise für einige Zeit der Strom aus, verursacht durch einen auf eine Oberleitung gestürzten Baum.
Landesbrandmeister zieht positive Bilanz
Landesbrandmeister Frank Homrich zog am Donnerstag eine positive Bilanz: "Ich bin froh, dass Schleswig-Holstein den Sturm 'Poly' im Großen und Ganzen gut überstanden hat. Ich möchte allen Einsatzkräften danken, die ihren Teil dazu beigetragen haben. Und auch an die Bürgerinnen und Bürger im Land, die vorherige Warnungen ernstgenommen haben, richte ich ein Dankeschön."
Durch das Absichern des eigenen Zuhauses hätten viele Einsätze verhindert und das Risiko für Verletzungen und schwere Schäden deutlich minimiert werden können, so Homrich. Er appellierte daran, auch weiterhin aufmerksam zu bleiben - zum Beispiel in Wäldern.
Unwetter "Poly" wirbelt Fähr-Fahrpläne durcheinander
Der Fährfahrplan auf die nordfriesischen Inseln und Halligen war schon am Mittwochvormittag durcheinandergeraten, viele Verbindungen fielen aus. Am Donnerstag sollten die Schiffe aber wieder nach Plan fahren können.
Norddeutschland: Zwei Tote durch umstürzende Bäume
In Norddeutschland gab es insgesamt weniger Schäden als befürchtet. Im Emsland wurde eine Spaziergängerin von einem Baum erschlagen. Im niederländischen Haarlem bei Amsterdam starb nach Polizeiangaben eine Frau, als ein Baum auf ihr Auto fiel.