Studie: Leben und Wohnen ist in SH in Stormarn am teuersten

Stand: 27.10.2023 17:21 Uhr

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben alle 400 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland verglichen. Demnach liegen die Lebenskosten in Südholstein über dem Bundesdurchschnitt, an der Westküste ist es dagegen günstiger.

Wie teuer ist Leben und Wohnen in verschiedenen Regionen Deutschlands? Um das besser vergleichen zu können, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) einen neuen Preisindex entwickelt. Die Studie wurde am Freitag vorgestellt. Für Schleswig-Holstein zeigen die Ergebnisse: Vor allem in Dithmarschen und Steinburg ist das Leben deutlich günstiger als in Südholstein oder in den Städten Kiel und Lübeck.

Die Forschenden haben die Preise für verschiedene Waren, aber auch für Miete, Strom und Gas oder Dienstleistungen erhoben. Dafür wurden unter anderem Internetseiten und Portale automatisiert ausgewertet. Daraus wurde ein sogenannter Regionalpreisindex errechnet, bei dem der Wert 100 den Bundesdurchschnitt darstellt.

Ein Wohnblock aus der Froschperspektive. © picture alliance/dpa Foto: Hauke-Christian Dittrich
AUDIO: An der Westküste lebt es sich günstiger als in Südholstein (1 Min)

Steinburg und Dithmarschen am günstigsten in SH

Für den Kreis Stormarn ergab sich ein Wert von 104.3 - das heißt, die gesamten Lebenshaltungskosten sind hier um 4,3 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt. Stormarn ist damit der teuerste Kreis in Schleswig-Holstein, gefolgt von Pinneberg, wo die Kosten vier Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegen. Auch im Kreis Segeberg (+2,7 Prozent) und in den Städten Kiel (+1,3 Prozent) und Lübeck (+1.3 Prozent) liegen die Kosten über dem Bundesdurchschnitt. Die Kreise Herzogtum Lauenburg und Ostholstein haben mit Indexwerten von 100.2 und 100.6 dagegen kaum Abweichungen, die Kosten für Leben und Wohnen entsprechen hier also dem Durchschnitt. Auch im Kreis Plön ist die Abweichung mit - 0.4 Prozent nur gering. In Rendsburg-Eckernförde und in der Stadt Flensburg liegen die Kosten jeweils 2,1 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. In Nordfriesland (-2,4 Prozent) und auch in Neumünster (-2,9 Prozent) ist es ähnlich. Am günstigsten ist es im Vergleich in Steinburg mit 4,1 Prozent und in Dithmarschen mit fünf Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.

Wohnen an der Westküste teils 30 Prozent günstiger als in Südholstein

Die größte Rolle bei diesen regionalen Unterschieden spielen laut den Autorinnen und Autoren der Studie die Wohnkosten. Rechnet man diese heraus, haben alle Kreise und kreisfreien Städte Indexwerte zwischen 98.9 (Dithmarschen) und 100.7 (Pinneberg), liegen also deutlich näher beieinander und weichen auch kaum vom Bundesdurchschnitt ab.

Welchen Einfluss die Wohnkosten haben, zeigt sich auch daran, dass sie in Dithmarschen, dem vergleichsweise günstigsten Kreis in Schleswig-Holstein, fast 30 Prozent geringer sind als im teuersten Kreis Stormarn. Auch in Pinneberg und Segeberg liegen die Kosten über dem Bundesdurchschnitt. Demnach sind vor allem die hohen Mietpreise rund um Hamburg für die unterschiedlich hohen Lebenskosten verantwortlich. In Kiel und Lübeck, aber auch in Ostholstein, Herzogtum Lauenburg und in Plön bewegen sich die Wohnkosten um den Bundesdurchschnitt. Vergleichsweise günstiger wohnt es sich dagegen in Steinburg, aber auch in Schleswig-Flensburg und Neumünster.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 27.10.2023 | 08:30 Uhr

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