Starkregen: Neue Karte zeigt, wo Überflutungen in SH möglich sind

Stand: 01.10.2024 15:05 Uhr

Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie und Umweltminister Tobias Goldschmidt haben eine Hinweiskarte für Starkregengefahr im Land veröffentlicht. Damit können besonders gefährdete Gebiete ermittelt werden.

Heftige Regenfälle bis hin zu Überflutungen richten auch in Schleswig-Holstein zeitweise Schäden an. In Wedel (Kreis Pinneberg) hat das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) zusammen mit Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) eine neue Hinweiskarte für Starkregengefahr in Schleswig-Holstein veröffentlicht. Mit der Karte können besonders gefährdete Gebiete identifiziert und die Starkregenvorsorge gezielt verbessert werden, so Goldschmidt.

Das ist auch für Privatpersonen wichtig, denn grundsätzlich ist jeder selbst für den Schutz seines Hauses oder Grundstückes, durch zum Beispiel Baumaßnahmen oder Versicherungen, verantwortlich. Mit der Hinweis-Karte kann jeder sehen, wo Überflutungsgefahr besteht und gegebenenfalls bereits im Vorfeld Maßnahmen treffen. Online gibt es vom Land außerdem eine Liste mit Vorsorgemaßnahmen und eine Checkliste für den Ernstfall.

Hinweiskarte mit wichtigen Informationen - und Ladeschwierigkeiten

Eine Karte zeigt, welche Häuser in Kiel von Starkregen betroffen sind. © umweltportal.schleswig-holstein.de
Wo könnte sich bei Starkregen Wasser sammeln? Wohin fließt es? Dazu gibt ein neues Angebot vom Umweltministerium Auskunft - für jede Adresse in Schleswig-Holstein.

Die digitale Hinweiskarte liefert drei Informationen: Wie hoch wird das Wasser bei einem Starkregenereignis maximal steigen, in welche Richtung wird es sich bewegen und wie schnell wird es das tun - und zwar flächendeckend für ganz Schleswig-Holstein, außerhalb von Fließgewässern. Nach Start des Services baute sich die Karte allerdings immer wieder nur sehr langsam auf. Zwischenzeitlich war der Kartendienst gar nicht zu erreichen - die Website im Browser blieb weiß.

Grundlage für diese Vorhersagen sind die Regenmengen in zwei Szenarien: Einmal die eines Jahrhundertregens und einmal die in einem Extrem-Ereignis, bei dem innerhalb einer Stunde 10cm Wasser pro Quadratmeter fällt.

Zusätzlich zu der Karte hat das Land einen Leitfaden "Starkregenrisikomanagement in Schleswig-Holstein" veröffentlicht. Dort gibt es Hinweise und Empfehlungen zur kommunalen Starkregenvorsorge.

Im Folgenden finden Sie die Karte des Bundesamts für Kartographie und Geodäsie. Bitte haben Sie etwas Geduld, sie lädt derzeit sehr langsam. Auf Anfrage sagte ein Sprecher des Umweltministerium, dass der Server überlastet ist. Die Karte würde derzeit sehr stark abgerufen. Man arbeite daran.

Blautöne zeigen Wassertiefe: von zehn bis 400 Zentimeter

Die unterschiedlichen Blautöne zeigen die maximal berechnete Wassertiefe. Je dunkler der Blauton, desto tiefer. Hellblau bedeutet zehn bis 30 Zentimeter, dunkelblau mehr als 4 Meter. Die Gelb-Rot-Töne stellen die maximale Fließgeschwindigkeit dar. Höhere Geschwindigkeiten werden in Rot dargestellt, geringere Geschwindigkeiten in Gelb.

Laut Umweltministerium basiert die Karte auf Berechnungen, die die Niederschläge pro Quadratmeter unter Berücksichtigung der Landnutzung bewerten. Dabei wurden neben den Niederschlägen auch Dachformen von Häusern sowie zum Beispiel vorhandene Pump- und Schöpfwerke mit der jeweiligen Pumpleistung berücksichtigt.

BKG: "Hinweiskarte in akuten Katastrophenlagen wertvoll"

Das BKG erarbeitet zusammen mit insgesamt zehn Bundesländern eine einheitliche Hinweiskarte zu Starkregengefahren. "Mit der Veröffentlichung der Karte von Schleswig-Holstein kommen wir unserem Ziel näher, flächendeckend Gefahrenhinweise bereitzustellen, die präventiv und in akuten Katastrophenlagen wertvoll sind" sagte Paul Becker, Präsident des BKG. 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 30.09.2024 | 13:00 Uhr

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