Spargel-Saison in SH eröffnet: Preise wie im Vorjahr
Mit dem offiziellen Spargel-Anstich in Worth (Kreis Herzogtum Lauenburg) hat die Saison begonnen. Kunden müssen laut Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein so viel bezahlen wie im Vorjahr.
In der Suppe, als Salat oder klassisch mit Sauce Hollandaise, Kartoffeln und Schinken: Spargel schmeckt vielen, ist gesund und regional. Allerdings ist Spargel zu Beginn der Saison wie immer etwas teurer. Für erntefrische Ware aus Schleswig-Holstein liege der Kilo-Preis für die höchste Qualitätsstufe aktuell - wie vor einem Jahr - zwischen 15 und 18 Euro, heißt es von der Landwirtschaftskammer auf NDR-Nachfrage. Nehmen die Erntemengen im Laufe der nächsten Wochen zu, wird das Gemüse demnach entsprechend günstiger. Wer regional und gleichzeitig preisbewusst einkaufen will, findet aber schon jetzt in Hofläden oder an Verkaufsständen den günstigeren Suppen- oder Bruchspargel.
Landwirtschaftskammer: Regional ist besser
In Supermärkten und Discountern fällt auf: Spargel, zum Beispiel aus Griechenland, kostet oft deutlich weniger. Der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer, Hans-Caspar Graf zu Rantzau, wirbt dafür, Ware aus Schleswig-Holstein zu kaufen. Denn nur so "können Kundinnen und Kunden sicher sein, dass sie qualitativ gute, frische Produkte erhalten, die mit hohen sozialen Standards und einem fairen Mindestlohn produziert werden." Außerdem haben regionale Obst- und Gemüseprodukte laut Kammer-Vize wegen kurzer Transportwege einen wesentlich geringeren CO2-Fußabdruck.
Spargel noch nicht überall in SH
Viel Regen und wenig Sonne: Das Wetter der vergangenen Monate und Wochen war nach Aussage mehrerer Landwirte nicht gerade ideal für das weiße Edelgemüse. Trotzdem konnten erste Betriebe dank Folien und Tunnelabdeckung schon zu Ostern geringe Mengen ernten. Aber erst jetzt läuft das Geschäft mit dem Spargel so richtig an - vor allem in den Kreisen Herzogtum Lauenburg, Stormarn und Segeberg. Aus Ostholstein berichten einige Landwirte auf NDR Nachfrage, dass der Spargel dort noch nicht so weit sei. Spargelbauer Jan-Hennig Wülfken aus Liensfeld bei Eutin zum Beispiel hofft, dass er die ersten Stangen Ende April oder Anfang Mai ernten kann.
Personal für Verkauf gesucht
Gestochen werden die Stangen meist von Saisonarbeitern aus Polen, Bulgarien oder Rumänien. Unterstützung brauchen die Landwirte auch beim Verkauf. Doch Aushilfen, die in Buden und Läden stehen, sind in manchen Regionen offenbar schwer zu finden. Laut Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein reagieren die Betriebe darauf entsprechend: Einige machen weniger Stände auf oder verkürzen ihre Öffnungszeiten. Andere werben im Internet oder in Zeitungsanzeigen noch kräftig um Personal.
Höfe setzen auf Direktvermarktung
In Schleswig-Holstein wird Spargel nach jüngster Statistik auf knapp 460 Hektar angebaut. Das entspricht einer Fläche von ungefähr 640 Fußballfeldern. Damit zählt das nördlichste Bundesland zu den kleinen Anbaugebieten in Deutschland. Die meiste Ware wird direkt über Hofläden, Straßenbuden, Wochenmärkte und regionale Supermärkte verkauft. Insgesamt wurden in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr laut Landwirtschaftskammer ungefähr 1.900 Tonnen Spargel geerntet.