Möwe schnappt Fisch aus Hand © Screenshot
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AUDIO: Sonderburg: Mit Jägern gegen Möwen (1 Min)

Sonderburg setzt Jäger gegen Möwen ein - mit begrenztem Erfolg

Stand: 13.04.2024 12:47 Uhr

Im Februar hat die dänische Stadt Sonderburg (Sønderborg) für reichlich Aufsehen gesorgt: Weil Silbermöwen in der Stadt unter anderem für viel Lärm und viel Dreck sorgen, wurden die Tiere zur Jagd freigegeben. Bis Mitte April sollte ein Jäger Tiere schießen und vergrämen. Jetzt gibt es eine erste Bilanz.

Gerade einmal sieben Silbermöwen hat der beauftragte Jäger in den vergangenen Wochen geschossen. Wirklich zufrieden scheint man damit in Sonderburg nicht zu sein. Die Jagd soll jetzt auch fortgesetzt werden, teilte Stadtsprecherin Katrine Lund Walsted mit. Mit Drohnen wollen die dänischen Behörden jetzt Nester auf den Dächern öffentlicher Gebäude finden und dann entfernen. Das Ziel: Die Möwen sollen sich andere Brutplätze suchen, am besten außerhalb der Stadt.

In Niendorf will man von Lärmbelästigung durch Möwen nichts wissen

An der Ostsee, im Hafen von Niendorf (Kreis Ostholstein) sorgt das für Kopfschütteln. Urike Dahl ist Inhaberin eines Imbisses dort. Für sie gehören Möwen einfach dazu. Auch von Lärmbelästigung will sie nichts wissen. Der Ruf der Möwen ist für sie sei ein Stück Heimat. Auch wenn in der Saison fast täglich Möwen versuchen, Fischbrötchen, Pommes und Co. zu erbeuten, die Gäste von Ulrike Dahl haben kein Problem mit den gefiederten Räubern. "Das Fischbrötchen mit beiden Händen festhalten", rät Karsten Hock, der regelmäßig im Hafen zu Mittag isst.

Auch in SH werden Möwen geschossen

Auch Rene Hartwig vom Landesjagdverband Schleswig-Holstein sagt: "Einmal öfter nach oben gucken und die Hand schützend über Fisch und Pommes halten. Dann ist man sicher." Ob die Maßnahmen im dänischen Sonderburg von Erfolg gekrönt werden, mag der Fachmann nicht einschätzen. Er betont aber, dass die Jagd tatsächlich dazu beitragen kann, Möwen zeitweilig zu vertreiben. In Schleswig-Holstein werden demnach jährlich 500 bis 600 Tiere geschossen.

Silbermöwen sind nicht nur laut und fressen auch mal Fischbrötchen. Laut Landesjagdverband stellen die Tiere eine Gefahr für junge Enten und andere Vögel dar. "Die werden auch schonmal gefressen", sagt Hartwig. Die Jagd, die in Schleswig-Holstein immer von Oktober bis Anfang Februar erlaubt ist, diene laut Verband dementsprechend dem Artenschutz anderer Tiere. Ein ernster Eingriff in die Gesamtpopulation sei dies nicht.

Weitere Maßnahme: Striktes Fütterverbot

Die Stadt Sonderburg will das Möwen-Problem nicht nur mit der Jagd in den Griff bekommen. Die Behörden rufen auch Anwohner und Besucher zur Mithilfe auf. Zum Beispiel sollten Möwen auf keinen Fall gefüttert werden, sagt Stadtsprecherin Katrine Lund Walsted.

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