Schnee in SH: Mehr als 100 Unfälle - Probleme bei der Bahn
Schnee und Eis halten Polizei und Rettungskräfte in Teilen Schleswig-Holsteins in Atem. Es gab zahlreiche wetterbedingte Unfälle - und die Schneelast gefährdete zeitweise auch eine Schwimmhalle.
Mehr als 100 wetterbedingte Unfälle hat es seit Donnerstagabend in Schleswig-Holstein gegeben. Besonders betroffen sind der Großraum Kiel und der Kreis Ostholstein. Die meisten Unfälle gingen nach Angaben der Polizei glimpflich aus, viele Autos rutschen von der Fahrbahn. Es gab nur wenige Verletzte, dafür aber viele Blechschäden. "Wir hatten etwa 80 witterungs- und glättebedingte Einsätze", sagte ein Sprecher der Polizei-Leitstelle Mitte am Freitag. Die Leitstelle ist zuständig für die Bereiche Neumünster, Plön, Rendsburg und Kiel. In der Mitte Schleswig-Holsteins hatte es dem Deutschen Wetterdienst zufolge in der Nacht zu Freitag teilweise bis zu 25 Zentimeter Neuschnee gegeben.
Lkw steht auf A7 quer
Auf der A7 in Höhe Emkendorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde stellte sich in der Nacht zu Freitag ein Lkw auf schneeglatter Straße quer und blockierte die Fahrbahn in Richtung Süden. Im Kieler Stadtteil Russee blieb ein Tanklaster im Schnee stecken. Er wurde am Freitagmorgen geborgen. Im Kreis Schleswig-Flensburg und im Kreis Nordfriesland gab es in der Zeit von Donnerstagabend bis Freitagfrüh sechs Glätteunfälle - ohne Verletzte. Im Kreis Ostholstein und in Lübeck zählte die Polizei bis Freitagfrüh zehn Glätteunfälle.
Schwimmhalle Husum zeitweise gesperrt
Zeitweise war die Schwimmhalle in Husum (Kreis Nordfriesland) wegen der Schneelast auf dem Dach gesperrt. Die Feuerwehr war vor Ort. Mittlerweile ist das Dach geräumt und das Schwimmbad auch wieder für Badegäste geöffnet.
Busverkehr in Kiel war zeitweise eingestellt
Im Großraum Kiel musste in der Nacht wetterbedingt der Busverkehr für einige Stunden eingestellt werden, weil zwischenzeitlich wegen schneebedeckter Fahrbahnen nichts mehr ging. Inzwischen läuft der Betrieb aber wieder - Fahrgäste müssen Verspätungen einplanen.
Bahn: Probleme zwischen Niebüll und Westerland
Behinderungen gibt es noch bei der Bahn: Weil Türen von Regionalzügen vereist und zum Teil festgefroren sind, dauern die Haltestopps nach Angaben einer Sprecherin zum Beispiel auf der Strecke zwischen Hamburg und Kiel etwas länger. Am Freitagmorgen gab es wegen gefrorener Weichen Ausfälle auf der Strecke Westerland Niebüll. Auch bei den Autozügen gab es Verzögerungen. Mit den Gleisbauarbeiten in der vergangenen Woche auf Westerland soll das Ganze aber nichts zu tun haben, sagte eine Bahnsprecherin NDR Schleswig-Holstein. Seit Freitagfrüh, 9 Uhr, fahren die Züge laut Bahn aber wieder nach Plan.
Tödlicher Verkehrsunfall am Donnerstag
Am Donnerstagabend gab es auch einen tödlichen Verkehrsunfall: Bei Stapelfeld war ein 27-Jähriger mit seinem Wagen in den Gegenverkehr geraten. Laut Polizei steht aber noch nicht fest, ob Schnee oder Glätte die Ursache für den Unfall waren.