Schiffswrack am Strand von Sylt: Experten wollen Alter ermitteln
Es könnte viele Jahrhunderte alt sein: ein Schiffswrack, das nach stürmischem Wetter auf Sylt gefunden wurde. Experten wollen die Wrackteile in der kommenden Woche genau untersuchen.
Wettergegerbte Holzbohlen, zusammengehalten mit Holz- und Kupfernägeln: Diese Überreste liegen am Sylter Strand südlich von Rantum (Kreis Nordfriesland). Etwa zehn dunkle Balken ragten noch vor zwei Tagen aus dem Sand hervor - jetzt ist wieder alles bedeckt und man kann die Fundstelle nur erahnen. Der Sylter Treibholzkünstler Bo von Dünenstrauss war am vergangenen Sonntagabend quasi in der Abenddämmerung zufällig über die Bohlen gestolpert - und gleich hellauf begeistert.
Wie alt mag das Wrack sein? Darüber rätseln jetzt Experten, und auch das Archäologische Landesamt hat Interesse an dem Fund. Mit Hilfe von 3D-Technik sollen die Bohlen in der kommenden Woche vermessen und untersucht werden - auch um herauszubekommen, um welchen Schiffstyp es sich handelt.
Bei Sturm gestrandet: Schiffswracks sind keine Seltenheit
Zuletzt war auf Sylt 2016 an der Hörnumer Odde ein Schiffswrack entdeckt worden. Es stammte aus dem 17. Jahrhundert. Immer wieder tauchen im Nordfriesischen Wattenmeer Teile von alten Schiffen auf. Die flache Küste vor Sylt wurde für viele Seefahrer bei Stürmen zur tödlichen Falle.
Es gibt weitere Beispiele: Westlich der Hallig Hooge - am Außensand Japsand - war 2017 ein Wrack gefunden worden. Fünf Jahre später sorgte das Wrack der spanischen Dreimastbark Ulpiano auf dem Süderoogsand für Schlagzeilen. Das Schiff war an Heiligabend 1870 havariert. Für den gesamten Bereich des Nordfriesischen Wattenmeeres liegen für den Zeitraum vom 17. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts laut Archäologischem Landesamt knapp 900 Strandungsberichte vor.