Schiffswrack "Verity": Kran hebt Heck aus dem Wasser
Ein Bergungsteam hat mit einem Kran am Freitag das Heck der "Verity" an die Wasseroberfläche gehoben. Da die Wellen auf der Nordsee nahe Helgoland am Freitag nur maximal einen halbem Meter hoch waren, herrschen gute Bedingungen. Nach Angaben eines Sprechers des Wasserstraßen und Schifffahrtsamtes ist das Heck am Nachmittag aus dem Wasser gehoben worden. Das Bergungsteam hatte dafür einen der stärksten Schwimmkräne in Europa angefordert. Das Heck ist auf einer Transportbarge abgelegt worden. Die zweite Hälfte des Wracks soll am Dienstag geborgen werden.
Taucher pumpten unter Wasser Tanks leer
Zuvor hatten Taucher mit leistungsstarken Pumpen in 38 Metern Tiefe das Wasser aus den Tanks des Schiffes gepumpt. Das war nach Angaben des Sprechers wichtig, um das Gewicht der 91 Meter langen "Verity" zu reduzieren. Beide Teile sollen demnach mit der Transportbarge in die Niederlanden gebracht und dort verschrottet werden. Die Bergung ist notwendig, weil das Wrack eine Gefahr für den Schiffsverkehr darstellt. Es liegt südwestlich vor Helgoland 38 Meter tief unter dem Wasser. Rundherum ist Sperrgebiet.
Suche nach Vermissten geht auf Transportbarge weiter: "Das ist eine Herzensangelegenheit."
Die "Verity" war im Oktober 2023 mit einem Frachter zusammengestoßen und anschließend gesunken. Der Kapitän wurde tot geborgen. Vier weitere Seeleute werden immer noch vermisst. Die Behörden hoffen, dass sie bei den Bergungsarbeiten einen der vermissten Seeleute im Wrack finden. Das Bergungsteam will die beiden Schiffsteile inklusive der Kammern und der Aufgänge auf der Transportbarge noch einmal durchsuchen. Denn nach Angaben eines Überlebenden, so ein Sprecher des Wasserstraßen und Schifffahrtsamtes, soll ein Besatzungsmitglied kurz nach der Kollision Richtung der Kabinen heruntergegangen sein, weil er noch etwas holen wollte. Kurz darauf ist die "Verity" jedoch sehr schnell gesunken. "Einen der Vermissten doch noch zu finden, ist eine Herzensangelegenheit, weil Angehörige häufig fragen und wir versprochen haben, sie zu informieren, wenn wir Näheres wissen", so der Sprecher.