Rüstungsindustrie: Sondervermögen landet eher nicht in SH
Aus dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen, das die Ampel-Koalition beschlossen hatte werden Kampfjets, Panzer oder Korvetten finanziert. Doch die Aufträge gehen eher nicht nach SH - klagen die Unternehmen.
Die größeren Rüstungsbetriebe in Schleswig-Holstein haben sich vom 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen der Bundeswehr mehr versprochen. Bisher erhielten sie laut dem Arbeitskreis Wehrtechnik in Schleswig-Holstein kaum Aufträge aus dem Sondervermögen.
75 Prozent bereits verplant
Von anfangs prognostizierten 8,9 Milliarden Euro des Sondervermögens für Beschaffungsvorhaben der Marine seien bisher nur wenige Vorhaben eingeplant und keine bei Unternehmen im Land in Auftrag gegeben worden, sagte Dieter Hanel, Vorsitzender des Arbeitskreises Wehrtechnik in Schleswig-Holstein. 75 Prozent des Sondervermögens der Bundeswehr seien bereits verplant. Viele der großen Aufträge seien ins Ausland gegangen. Das sorgt demnach für Ernüchterung bei der Rüstungsindustrie und dem Marineschiffbau im Land. Etwa sieben Firmen im Land sehen derzeit noch eine Chance beteiligt zu werden, sagte Hanel.
Insgesamt ist die Auftragslage laut Hanel aber gut. Im Jahr 2022 haben die Betriebe demnach etwa 1,5 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Mit 7.700 Beschäftigten waren noch nie so viele Menschen in der Rüstungsindustrie in Schleswig-Holstein beschäftigt, heißt es.