Razzia gegen Schwarzarbeit: 800 Fahnder durchsuchen etwa 100 Objekte
Mehr als 800 Zollbeamte haben zusammen mit Steuerfahndern des Landes am Dienstagmorgen Firmensitze und Wohnungen durchsucht - insgesamt etwa 100 Objekte. Die Behörden ermitteln gegen die Verantwortlichen eines Bauunternehmens aus Schleswig-Holstein.
Verdächtigt werden fünf Personen, die sich als Bande zusammengeschlossen haben sollen. Gegen drei von ihnen wurden am Dienstag Haftbefehle vollstreckt. Seit 2017 sollen sie Beiträge zur Sozialversicherung nicht gezahlt haben - insgesamt wohl mindestens 1,5 Millionen Euro. Das gaben Staatsanwaltschaft Lübeck, Hauptzollamt Itzehoe (Kreis Steinburg) und Finanzamt für Zentrale Prüfungsdienste bekannt.
Verdacht auf Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung und illegale Beschäftigung
Sie verdächtigen die Gruppe auch, Lohnsteuer in großem Umfang hinterzogen zu haben. Um die Schwarzarbeit zu verschleiern, wurden wohl Scheinrechnungen von mehreren Servicefirmen gebucht. Auch sollen die Beschuldigten gewerbsmäßig ausländische Arbeitskräfte nach Deutschland geschleust haben.
Die Staatsanwaltschaft Lübeck, das Hauptzollamt Itzehoe und das Finanzamt für Zentrale Prüfungsdienste ermitteln in dem Verfahren gemeinsam. Weil das beschuldigte Bauunternehmen auch eine Betriebsstätte in Hamburg hat, gab es auch dort eine Razzia. Wo das Unternehmen in Schleswig-Holstein seinen Sitz hat, wollte die Staatsanwaltschaft wegen des laufenden Verfahrens nicht bekanntgeben.
Laut Mitteilung der Behörden haben die Fahnder bei den Razzien umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Außerdem wurden bereits Beschuldigte vernommen und Zeugen gehört. Die Beamten haben zusätzlich Vermögenswerte gesichert.