Punk-Protestcamp auf Sylt zu Ende
Seit 2022 treffen sich Punks aus ganz Deutschland auf Sylt, um für Solidarität und gegen Kapitalismus zu protestieren. Eine Sylterin hat eine Petition gestartet, um solche Camps in Zukunft zu verhindern.
Das diesjährige Protestcamp auf der Festwiese im Gewerbegebiet nahe dem Flughafen Tinnum auf Sylt hat am Sonntag geendet. Der Unmut bei den Inselbewohnerinnen und -bewohnern darüber hingegen noch lange nicht. Eine Sylterin hat Mitte August eine Online-Petition gestartet. Die Petition richtet sich an Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen (CDU) und will verhindern, dass weitere solcher Camps auf der Insel entstehen.
Petition läuft noch fünf Monate
Laut dpa haben bis Sonntagmittag knapp 1.400 Menschen unterzeichnet. Davon sind 800 Personen auf der Insel gemeldet. Noch etwa fünf Monate kann die Petition unterschrieben werden. Doch bereits jetzt ist die Mindestanzahl erreicht und der Kreis muss sich der Sache annehmen. Ob ein weiteres Protestcamp damit verhindert werden kann, ist fraglich. Laut Kreis müsste dafür zum Beispiel die öffentliche Sicherheit gefährdet sein.
Polizei spricht von ruhigem Verlauf
Nach Recherchen von NDR Schleswig-Holstein gibt es aber auch andere Meinungen auf der Sylt. Viele Insulaner sehen den Protest der Punks eher entspannt. Auch die Polizei spricht von einem insgesamt ruhigen Verlauf. Die Abschlusskundgebung am Sonnabend blieb nach Angaben der Beamten ohne nennenswerte Zwischenfälle. 25 Punks hatten sich an der Strandpromenade versammelt.
Punks haben mehr Zeit das Gelände zu räumen
Seit dem 22. Juli 2024 hatten die Punks auf einer Wiese in der Nähe des Sylter Flughafens zum dritten Mal campiert und unter anderem Konzerte und politische Aktionen veranstaltet. Das Camp ist seit Sonntagabend offiziell beendet. Die Veranstalter haben aber nach Mitteilung des Kreises Nordfriesland noch bis Montag Zeit, das Gelände vollständig zu räumen. Ursprünglich hätte das schon am Freitagmittag passieren sollen. Die bisherige Zusammenarbeit sei aber sehr konstruktiv gewesen und die Veranstalter seien bestrebt, das Gelände sauber und ordentlich zu hinterlassen, so ein Gemeindesprecher. Deshalb wurde die Frist verlängert.
Proteste seit zwei Jahren
2022 haben sich zum ersten Mal Punks zu einem Protestcamp auf dem Rathausmarkt in Westerland versammelt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollten damals nach eigener Aussage für mehr soziale Gerechtigkeit demonstrieren. Nach einigen Beschwerden und einem Gerichtsbeschluss haben die Demonstranten den Platz schließlich geräumt. Ein Jahr später durfte das Camp seine Zelte dann in der Nähe der Festwiese und des Flughafens Tinnum aufschlagen.