Punks auf Sylt: Kurtaxe gilt auch im Protest-Camp
Seit Montag lässt sich die Protestgruppe "Aktion Sylt" auf der Nordseeinsel nieder - diesmal zwar nicht in der Innenstadt, sondern außerhalb auf einer Wiese. Doch auch dort gilt die Kurtaxe.
Urlaubsparadies Sylt - genau dagegen wollen die Punks, die seit Montag im Ortsteil Tinnum campen, eigentlich protestieren. Nun hat die Gemeinde Sylt mitgeteilt, dass die Kurabgabe - also genau jener Beitrag, der der Attraktivität der Insel als Urlaubsziel zugutekommen soll - auch von den Punks zu entrichten ist. 3,70 Euro sind das pro Tag - für jeden Gast. Das Protestcamp ist bis zum 20. August angemeldet. Wer also den gesamten Zeitraum im Camp verbringen möchte, müsste insgesamt etwa 100 Euro zahlen.
Maximal 300 Teilnehmer sind erlaubt
Knapp vier Wochen lang wollen Protestler unter dem Motto "Sylt für alle" auf eine, wie sie sagen, Spaltung der Gesellschaft hinweisen. "Wohnen sollte ein Grundrecht sein", sagte Mit-Organisator Jonas Hötger, "und nicht dadurch unmöglich gemacht werden, dass sich manche Menschen für zwei, drei schöne Wochen im Sommer eine dicke Villa kaufen." Auch soziale Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit, der Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus sind Themen, die die Punks in den Fokus rücken wollen.
Den Auflagen zufolge ist die Veranstaltung auf maximal 300 zeltende Personen begrenzt - die Veranstalter rechnen mit 20 bis 50 Teilnehmern. Ob alle von ihnen die Kurabgabe leisten werden, bleibt abzuwarten. Ungewiss ist ebenfalls, wie die Gemeinde Sylt auf mögliche Verstöße gegen die Taxepflicht reagieren wird.