Pipeline-Leck in Brunsbüttel: NOK weiter gesperrt
Der Nord-Ostsee-Kanal ist nach dem Auslaufen von Öl weiter für die Schifffahrt gesperrt. Drei Ölbekämpfungsschiffe waren die ganze Nacht über im Einsatz. Am Vormittag will sich der Umweltminister ein Bild der Lage machen.
Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) will sich heute Vormittag über die Lage am Nord-Ostsee-Kanal informieren. Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) ist laut Polizei noch immer für die Schifffahrt gesperrt. Drei Ölbekämpfungsschiffe seien die ganze über Nacht im Einsatz gewesen, teilte ein Sprecher des Havariekommandos Cuxhaven am Donnerstagmorgen mit. Bei Tageslicht sollen auch wieder Hunderte Helfer im Einsatz sein, darunter viele Ehrenamtliche.
Vor den Schleusen stauen sich seit Mittwoch die Schiffe. Wie lange die Sperrung noch dauert, ist derzeit noch unklar. Im Laufe des Tages soll es dazu eine Prognose geben.
Zeitweise erhöhte Explosionsgefahr
Am Mittwoch war ein kilometerlanger Ölteppich bei Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) entdeckt worden. Laut dem Havariekommando befindet sich die Verschmutzung zwischen dem Ölhafen Brunsbüttel und den Schleusen - auch die Schleusenkammern seien betroffen.
Um zu vermeiden, dass sich der Ölfilm weiter ausbreitet, habe die Verkehrszentrale NOK am Mittwochmorgen die Sperrung der Schleusen veranlasst, so das Havariekommando. Eine solche Situation ist demnach nicht ungefährlich: Rohöl ist sehr flüchtig und gast schnell aus. Dadurch gab es zeitweise eine erhöhte Explosionsgefahr in unmittelbarer Umgebung des Lecks, wie Messungen durch das Havariekommando ergaben.
Einsatzkräfte entdecken Leck an einer Pipeline
Bereits vergangenen Freitag waren laut Havariekommando kleinere Mengen Öl auf dem Wasser aufgefallen. Demnach habe man schon am Wochenende gemeinsam mit THW und Feuerwehr Maßnahmen zur Bekämpfung der Verschmutzung eingeleitet. Die Ursache war bis dahin jedoch unklar.
Am Mittwochnachmittag entdeckten Einsatzkräfte dann einen Schaden an einer Rohöl-Pipeline an Land. Bei der Nutzung der Pipeline sollen große Mengen Rohöl in den Kanal gelangt sein. Wieviel Kubikmeter es genau sind, wird ermittelt. Vor Ort werden außerdem Proben genommen und analysiert. Mittlerweile konnten Einsatzkräfte den Ölfluss in den Kanal stoppen. Um das Leck vollständig abzudichten, muss das ölgetränkte Erdreich noch abgetragen werden.
Pipeline-Schaden löst Großeinsatz aus
Nach Angaben des Havariekommandos waren am Mittwoch Kräfte des Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN), der THW-Ortsverbände Meldorf, Kiel, Pinneberg und Hamburg sowie Einheiten der Feuerwehr und Polizei vor Ort, um die Verschmutzung zu bekämpfen. Auf dem Wasser waren laut Havariekommando vier Arbeitsboote im Einsatz - auch wurden Ölsperren ausgelegt, die eine weitere Ausbreitung verhindern sollen. Das Mehrzweckschiff "Neuwerk" sowie das Ölbekämpfungsschiff "Knechtsand" waren ebenfalls vor Ort.