Ostsee-Anbaden: Mit sechs Grad ins neue Jahr
Mit 13 Grad Lufttemperatur in Heiligenhafen (Kreis Ostholstein) ist der Start ins neue Jahr so mild wie selten zum Jahreswechsel. Die sechs Grad kalte Ostsee machte das Anbaden an der Seebrücke dann aber doch zu einer Herausforderung.
Michael Jesse war dieses Jahr zum ersten Mal dabei. Der Grieche lebt seit sechs Jahren in Heiligenhafen. "Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nie unter 20 Grad Wassertemperatur baden zu gehen", verrät der Betreiber eines Wassersportzentrums. "Aber um so richtig als Norddeutscher anerkannt zu werden, gehört das wohl dazu, deshalb bin ich dieses Jahr dabei." Neben ihm wagten noch knapp 100 andere Mutige den Sprung ins eiskalte Wasser, einige mit Mütze, Neptun Dreizack oder Neoprenanzug.
Mit etwas Überwindung in die Fluten
"Es war herrlich, das prickelt so schön auf der Haut. Ich habe mich schon lange auf das Anbaden gefreut. Das fühlt sich richtig befreiend an", beschreibt eine Urlauberin das Gefühl nach dem Bad in der Ostsee. "Es tut nur einmal ganz am Anfang etwas weh, dann geht es eigentlich", erzählt eine Heiligenhafenerin. Für andere ist das Bad nur eines von vielen im Winter: "Ich gehe eigentlich das ganze Jahr über ins Meer", sagt eine Scharbeutzerin.
Hunderte Zuschauer
Auf der Heiligenhafener Seebrücke verfolgten Hunderte Schaulustige das Spektakel. Nach wenigen Minuten war das Anbaden für den Großteil der Teilnehmenden dann aber wieder vorbei. Auch für Michael Jesse. "Für längeres Baden ist es dann doch zu kalt", gibt er zu. Im nächsten Jahr will er aber wieder dabei sein. Zum Aufwärmen gab es für ihn und die anderen Mutigen anschließend heiße Getränke, eine warme Suppe und eine mobile Sauna direkt an der Seepromenade.