Nordbahn: Kaputte Akkuzüge sorgen für Ausfälle in SH
Ein Viertel der Akkuzüge der Nordbahn in Schleswig-Holstein sind laut Unternehmensangaben kaputt. Die Reparatur erweist sich als schwierig: Spezielle Ersatzteile gibt es kaum, die Nachbestellung dauert.
Kaputte Akkuzüge sorgen derzeit in Schleswig-Holstein für Ausfälle bei der Nordbahn. So fährt seit Dienstag nur jeder zweite Zug der Linie RE72 zwischen Kiel und Eckernförde (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Ein Ersatzverkehr mit Bussen ist nach Unternehmensangaben eingerichtet. Noch bis Freitag sollen die aktuellen Ausfälle im Land anhalten, vermutet die Nordbahn.
Auch zwischen Husum und St. Peter-Ording (beide Kreis Nordfriesland) fuhren am Dienstag keine Züge. Dort läuft der Verkehr am Mittwoch aber wieder. Und bereits am Neujahrstag waren auf den Strecken zwischen Schleibrücke-Nord (Kreis Schleswig-Flensburg) und Flensburg sowie Kiel und Rendsburg Akkuzüge ausgefallen.
Ein Viertel der Akkuzüge defekt
Laut Nordbahn werden derzeit sieben der 27 Akkuzüge repariert: Zwei wegen des Sturms am Montagabend, fünf fallen bereits längerfristig aus. Damit ist rund ein Viertel der Flotte nicht einsatzfähig. Laut einem Sprecher ist auch in den kommenden Tagen mit Ausfällen auf den Strecken zu rechnen. Er geht davon aus, dass im Frühling alle Fahrzeuge repariert sind. Bei der Erixx-Verbindung zwischen Kiel und Lübeck ist derzeit nur ein Zug beschädigt. Dort fahren die Züge nach Plan, so ein Sprecher.
Reparatur der Akkuzüge langwierig
Sowohl Erixx als auch die Nordbahn beklagen, dass die Reparatur der Züge in der Rendsburger Werkstatt lange dauern würde. So steht laut Nordbahn ein Akkuzug, der im Oktober vergangenen Jahres gegen einen Baum gefahren war, seitdem dort und ist nicht einsatzfähig.
Auf Nachfrage von NDR Schleswig-Holstein erklärt eine Sprecherin des zuständigen Unternehmens Stadler, dass spezielle Ersatzteile nicht immer vorrätig seien und diese häufig lange Produktionszeiten hätten. Vor allem auf Teile der Karosserie müsse man lange warten. Auch viele Stromabnehmer waren in der Vergangenheit beschädigt worden.
Generell seien die Züge der Stadler-Flotte in Schleswig-Holstein deutlich häufiger Unfälle verwickelt, zum Beispiel mit wetterbedingt umgestürzten Bäumen. Im Vergleich sei die Zahl drei Mal höher als im Rest Deutschlands, so die Sprecherin.