Menschenkette am Nord-Ostsee-Kanal gegen Ampel-Regierung
Mehrere Hundert Menschen haben entlang des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) gegen die Politik der Bundesregierung demonstriert. Sie versammelten sich an den Fähranlegern und in den Häfen.
Nach Angaben der zuständigen Wasserschutzpolizei bildeten sich am Samstagabend an mindestens neun Orten entlang des Kanals Menschenketten - unter anderem in Brunsbüttel und Hochdonn (beide Kreis Dithmarschen), Rendsburg und Sehestedt (beide Kreis Rendsburg-Eckernförde) und in der Landeshauptstadt Kiel.
Teilnehmerzahl unklar
Wie viele Menschen sich insgesamt entlang des knapp 100 Kilometer langen Kanals beteiligt haben, können weder die Polizei noch der Veranstalter genau sagen. Ihre Schätzungen gehen aber weit auseinander. Die Polizei geht insgesamt von etwa 850 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus. Organisator Marco Emmerich sagte am Sonntag, dass nach seiner Einschätzung mehr als 20.000 Menschen am Ufer des NOK standen. Er korrigierte damit seine Angaben vom Vorabend nach unten. Direkt nach dem Ende der Demo sprach er noch von 30.000 bis 40.000 Menschen. Nach seinen Angaben wären rund 65.000 Menschen notwendig gewesen, um eine geschlossene Menschenkette von der Elbmündung an der Nordsee bis zur Kieler Förde an der Ostsee zu bilden.
Organisatoren mit Bundesregierung unzufrieden
Die Veranstalter sind nach eigenen Angaben mit der Politik der sogenannten Ampel-Regierung unzufrieden - insbesondere in Wirtschaftsfragen und bei der Bildungspolitik. "Wir drängen uns politisch in keiner Weise auf irgendeine Seite", sagte Veranstalter Marco Emmerich dem NDR. Nach seinen Angaben gehören er und alle anderen Organisatoren keiner Partei an und waren nie zuvor politisch aktiv. "Es geht nicht mehr um Rechts gegen Links, sondern es geht um Oben gegen Unten."
An der Aktion beteiligten sich auch Handwerker und Landwirte mit ihren Treckern. Eine Kolonne in Kiel bestand nach Angaben der Polizei aus insgesamt 130 Fahrzeugen. Ziel dort war eine Versammlung an der Uferstraße. Laut Veranstalter Marco Emmerich wurden mehrere Feuerwerkskörper gezündet. Ansonsten habe es keine Zwischenfälle gegeben. Ein Sprecher der Polizei bewertete die Aktion ebenfalls als "absolut friedlich".