Machbarkeitsstudie zur Schienenanbindung von Northvolt geplant
Die Machbarkeitsstudie soll untersuchen, wie die Schieneninfrastruktur für die zukünftige Batteriefabrik Northvolt ausgebaut werden kann: eine Suche nach mittel- und langfristigen Lösungen.
Die Batteriefabrik von Northvolt bei Heide will nach eigenen Angaben schon ab Ende 2026 erste Batteriezellen produzieren. Dementsprechend wird auch der Güterverkehr an der Westküste zunehmen - und das Gewicht, das die Gleise und Brücken tragen sollen. Doch die Hochbrücke Hochdonn auf der Marschbahnstrecke ist nicht für solche Lasten ausgelegt.
Deswegen haben die Landesregierung, der Bund und die Deutsche Bahn am Mittwochvormittag eine Finanzierungsvereinbarung für eine Machbarkeitsstudie unterzeichnet. In der Studie soll untersucht werden, wie die Schieneninfrastruktur zwischen Hamburg und Heide mittel-, aber auch langfristig ausgebaut werden kann. Die Studie finanzieren zu je einem Drittel Land, Bund und Deutsche Bahn. Deswegen sind Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU), der Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn, Berthold Huber, und Corinna Salander, Abteilungsleiterin im Bundesverkehrsministerium, zum Unterzeichnen nach Hochdonn (Kreis Dithmarschen) gereist.
Mittelfristige Lösungen: Alternative Strecken
Die Deutsche Bahn will zunächst zwei alternative Strecken Richtung Hamburg ertüchtigen, also in Abschnitten zweigleisig ausbauen: zum einen die Verbindung Neumünster - Heide, zum anderen die Strecke über Husum - Jübek - Rendsburg. Das soll laut Deutscher Bahn bis 2030 passieren, damit Güterverkehr und Personennahverkehr nebeneinander funktionieren.
Verkehrsminister Madsen hält diese alternativen Strecken nicht für optimal: Die Route über Jübek (Kreis Schleswig-Flensburg) sei nicht nur ein Umweg, sondern auch schlecht für den weiteren Verkehr. Das Land habe ein großes Interesse an anderen Lösungen.
Langfristige Lösungen: Brücke oder Tunnel
In einem zweiten Teil der Machbarkeitsstudie soll geprüft werden, ob eine neue Brücke über den Nord-Ostsee-Kanal oder ein Tunnel sinnvoll ist - und was schneller und günstiger umgesetzt werden kann.
Der Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn, Berthold Huber, spricht vom Gewicht der Güterzüge als der größten Herausforderung. Das betont auch Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Madsen: Jeder Standort nördlich des Nord-Ostsee-Kanals würde vor dieser Herausforderung stehen. Die Ansprüche von Northvolt seien klar, 2.750 Tonnen muss die Brücke halten können. Derzeit seien auf der Hochbrücke Hochdonn nur bis zu 750 Tonnen problemlos möglich.
Northvolt zeigt sich ergebnisoffen
Ein Northvolt-Sprecher sagte, sein Unternehmen sei mit allen Beteiligten in Kontakt und prüfe die verschiedenen Strecken ergebnisoffen. Das Ziel müsse eine verlässliche und planbare Anbindung der Batteriefabrik auf der Schiene sein, so der Sprecher.