Lübeck: Razzia gegen mutmaßliche Schleuserbande
In mehreren Bundesländern - auch in Schleswig-Holstein - geht die Polizei gegen eine mutmaßliche Schleuserbande vor. Sie soll über 140 Menschen nach Deutschland und Westeuropa geschleust haben.
Ab dem frühen Mittwochmorgen durchsuchte die Bundespolizei in mehreren Bundesländern Wohnungen und Räume einer mutmaßlichen Schleuserbande. Insgesamt gehe es um 19 Objekte in Thüringen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt, sagte ein Sprecher. Schwerpunkt sei Jena in Thüringen. In Schleswig-Holstein laufen nach Informationen des MDR Durchsuchungen in Lübeck. Insgesamt 340 Polizeibeamte waren für die Razzien im Einsatz.
Mutmaßlicher Fahrer in Lübeck verhaftet
Etwa zehn Beamte der Bundespolizei haben die Wohnung eines Beschuldigten in Lübeck durchsucht. Wie die Bundespolizei auf Nachfrage von NDR Schleswig-Holstein berichtet, handelt es sich dabei um einen 28 Jahre alten Mann aus Syrien. Ihm wird vorgeworfen, als Fahrer an zwei Schleuserfahrten beteiligt gewesen zu sein. Er wurde vorläufig festgenommen.
Fünf Haftbefehle vollstreckt
Laut Polizei sind bislang fünf Haftbefehle gegen syrische und irakische Staatsangehörige vollstreckt worden. Ermittelt wird noch gegen weitere Personen. Sie sollen 2023 und 2024 mindestens 140 Menschen über die Westbalkanroute eingeschleust haben. Auf der Route seien mehrmals Transporter aufgehalten worden, so sei die Bande in den Fokus der Ermittler gerückt, so der Sprecher.