Leuchtturm Westerhever enthüllt: Gerüst weg, Glanz zurück
Die Sanierungsarbeiten am Westerhever Leuchtturm sind beendet. Seit Juli war er komplett eingerüstet. Nun strahlen seine markanten rotweißen Streifen in neuem Glanz. Zur Freude der Touristen.
Freie Sicht auf den wohl bekanntesten Leuchtturms Deutschlands: Der Leuchtturm Westerhever im Deichvorland ist das Wahrzeichen der Halbinsel Eiderstedt. Und er ist vor allem bei Touristen ein sehr beliebtes Ausflugsziel und Fotomotiv. Und das, obwohl sie einen 2,5 Kilometer langen Fußweg vom Deich zum Leuchtturm vor sich haben. Allerdings nicht in diesem Sommer, denn wegen der Sanierungsarbeiten wurde der 41 Meter hohe Turm zunächst komplett eingerüstet und dann mit grauen Bauplanen verhüllt.
Sturm und salzhaltige Luft greifen Farbe und Beton an
Seit 1906 steht der berühmte Leuchtturm auf einer vier Meter hohen Warft, zwischen Deich und Nordsee, rechts und links von den beiden alten Leuchtturmwärterhäuschen flankiert. Aber genau diese exponierte Lage ist auch der größte Feind des Leuchtturmes. Er ist ungeschützt den rauen Naturgewalten wie Regen und der salzhaltigen Luft ausgesetzt, die ihm bei Sturm um den Sockel peitschen. Das lässt die leuchtenden Farben des Turmes mit der Zeit verblassen und greift den Beton an.
Etwa alle 15 Jahre muss der Leuchtturm hinter Gerüst und Planen
Besonders das Salz nagt am Betonkörper des Turmes und er muss regelmäßig aufwändig saniert werden. Das passiert alle 15 bis 20 Jahre. "Und dafür müssen wir den gesamten Turm komplett einrüsten und mit den grauen Planen einhüllen", sagt Andre Segebard von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in Tönning. Er hat die Sanierungsarbeiten überwacht und koordiniert. "Eigentlich wollten wir auch schon im September fertig sein. Allerdings gab es in diesem Sommer schon im Juli und August einige Sturmlagen und wir mussten die Arbeiten immer wieder unterbrechen."
Gerüst stand zwei Monate länger als geplant in Westerhever
Also blieb der Turm über den gesamten Sommer eingerüstet und verhüllt, zwei Monate länger als eigentlich geplant. Zum Leidwesen der zahlreichen Touristen. "Da gab es schon enttäuschte Stimmen von den Besuchern, die ihn einmal in seiner ganzen Pracht von nah sehen und fotografieren wollten", sagt Finnja Rohwetter von der Schutzstation Wattenmeer. "Aber dann haben wir es ihnen erklärt und einige haben sogar den eingehüllten Turm fotografiert", lacht sie.
Ein fehlender Schlüssel sorgt für Verzögerung
Dem Rückbau des Gerüstes stand Mitte November nichts mehr im Wege. Eigentlich. Denn um die Gerüststangen nach unten zu transportieren, benötigten die Arbeiter den Lastenaufzug. Doch der Schlüssel dafür war weg und der Ersatzschlüssel musste erst herangeschafft werden. Doch das Warten hat sich gelohnt. "Als dann das Gerüst weg war und wir einen freien Blick auf den Turm hatten, das war wie das Auspacken eines Geschenkes zu Weihnachten", freut sich Andre Segebard. "Er ist jetzt tatsächlich wieder wie neu! Eben unser Wahrzeichen!"