Verkehrskontrollwoche in SH: Mehr als 15.000 Delikte festgestellt
Raser und Drängler im Fokus: Bei der europaweiten Verkehrskontrollwoche hat die Polizei in Schleswig-Holstein 15.288 Temposünder erwischt. Negativrekord: ein Fahrer, der mit 161 Kilometer pro Stunde durch eine Baustelle auf der A1 fuhr.
Bei der europaweiten Kontrollwoche "ROADPOL" hat die Polizei vor allem an Baustellen und anderen gefährlichen Streckenabschnitten kontrolliert. Insgesamt wurden 15.288 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt - die Gesamtzahl der Kontrollen wurde dabei nicht erfasst.
Negativ-Rekord: mit 161 Kilometern pro Stunde durch die Baustelle
Auf der A1 hat die Polizei in Höhe Barsbüttel (Kreis Stormarn) ein Auto mit 161 Kilometern pro Stunde im Baustellenbereich gemessen - erlaubt waren 80 Kilometer pro Stunde. Auf den Fahrer kommen mindestens drei Monate Fahrverbot sowie 700 Euro Bußgeld zu. Auch auf der A7 wurde ein Auto mit zu hoher Geschwindigkeit in der Baustelle erwischt: Der Pkw war mit 142 Kilometern pro Stunde in der Baustelle am Dreieck Bordesholm (Kreis Rendsburg-Eckernförde) unterwegs. Nach Abzug der Toleranz war er 57 Kilometer pro Stunde zu schnell.
Nicht nur Kontrolle: Polizei bringt Fahrerin wieder auf Kurs Grömitz
Die Polizei hat nicht nur kontrolliert, sondern auch geholfen. Einer Fahrerin wurde erst durch die Kontrolle bewusst, dass sie in die falsche Richtung fuhr. Die 73-Jährige wurde auf der A7 Richtung Norden mit 25 Kilometern pro Stunde zu schnell erwischt. Nachdem die Polizei sie wegen ihrer zu hohen Geschwindigkeit anhielt, sagte sie, dass sie auf dem Weg nach Grömitz (Kreis Ostholstein) sei. Sie fuhr jedoch in die falsche Richtung, nach Flensburg. Die Beamten halfen der Fahrerin und zeigten ihr auf einer Karte den richtigen Weg. Die 100 Euro Geldbuße musste sie dennoch zahlen.
Temposünder und Drängler im Fokus der Kontrolle
Die ganze Woche über hatten die Beamten Geschwindigkeitsüberschreitungen sowie riskante Überholmanöver und dichtes Auffahren im Blick. Dafür nutzten sie mobile und stationäre Blitzer und auch zivile Videofahrzeuge.
Zu schnelles Fahren und aggressives Verhalten zählen laut Polizei zu den Hauptursachen von schweren Unfällen. Höhere Geschwindigkeiten führen in der Regel auch zu stärkeren Schäden und Verletzungen. Im vergangenen Jahr war die nicht angepasste Geschwindigkeit bei einem Drittel der Unfälle, die auf Autobahnen passierte, die Ursache, so die Polizei. Laut Innenministerium starben 90 Menschen im Straßenverkehr in Schleswig-Holstein.
Weitere Delikte: Handynutzung und Fahren ohne Gurt
Auch andere Delikte sind während der Kontrollwoche aufgefallen: So erwischten die Beamten in der vergangenen Woche auch 57 Fahrerinnen und Fahrer, die während der Fahrt nicht angeschnallt waren. Außerdem nutzten 48 weitere während der Fahrt das Handy. Die Polizei griff zudem 20 Autofahrer auf, die unter Drogen- oder Alkoholeinfluss gestanden haben. Die betroffenen Fahrerinnen und Fahrer sollen durch die Kontrolle aufgeklärt und für Gefahren sensibilisiert werden, so die Polizei.