Mehr Unfälle, aber weniger Verkehrstote in SH
Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) hat am Donnerstag den Verkehrssicherheitsbericht für das Jahr 2023 vorgestellt. Demnach gab es im vergangenen Jahr mehr Unfälle, aber weniger Verkehrstote in Schleswig-Holstein.
Sütterlin-Waack nannte es "erfreulich", dass die Zahl der Verkehrstoten 2023 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sei. Die insgesamt 90 Verkehrstoten, die im vergangenen Jahr gezählt worden sind, bedeuten laut der Ministerin den niedrigsten Wert in der Verkehrsstatistik des Landes. Schleswig-Holstein verfolge aber weiterhin das Ziel der "Vision Zero": keine Toten und keine Schwerverletzten im Straßenverkehr.
Konkret stieg die Zahl der Verkehrsunfälle im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2022 um 8,2 Prozent von 18.179 auf 19.669. Damit ist auch der Wert vor der Pandemie von 2019 wieder überschritten. Bei den Unfällen, die nicht "aufnahmepflichtig" sind, gab es einen Anstieg um 6,6 Prozent. Diesen liegt meist eine geringe Ordnungswidrigkeit zugrunde.
Anzahl der Unfälle mit Lastwagen auf dem höchsten Stand
Die Zahl der Unfälle, an denen Lastwagen beteiligt waren, stieg auf einen Höchststand. Daher bleiben laut Ministerin Sütterlin-Waack die Kontrollen des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Oppositionspolitiker Niclas Dürbrook (SPD) bemängelte, dass die Verkehrsüberwachung im Land nicht gut genug aufgestellt ist. Er forderte mehr Aufmerksamkeit für diesen Bereich.
Unfallbeteiligung von Kindern rückläufig
Laut Bericht waren im Vergleich zu 2022 weniger Kinder an Verkehrsunfällen beteiligt. Die Zahl sank um vier Prozent auf 1.183 Fälle - und damit sogar unter den Wert im Vor-Corona-Jahr 2019. Laut Sütterlin-Waack handelt es sich bei Kindern um die schwächsten Verkehrsteilnehmer - gerade auch in Autos. Es werde oft unterschätzt, wie wichtig es ist, Kinder richtig zu sichern.
Daher appellierte die Ministerin sehr deutlich: "Nehmen Sie Kinder nur in vorgeschriebenen Rückhalteeinrichtungen mit. Dies gilt auch und gerade für die sogenannten Elterntaxis, bei denen durch den Wechsel von Fahrzeugen und Mitfahrenden nicht immer auf die passenden Rückhalteeinrichtungen geachtet wird."
Einfluss von Betäubungsmitteln als Unfallursache auf Höchststand
Die Hauptunfallursachen sind wiederholt Fehler beim Abbiegen, Missachtung der Vorfahrtsregelungen sowie nicht angepasste Geschwindigkeit. Alarmierend sind in diesem Zusammenhang die hohen Werte bei Verkehrsunfällen unter Einfluss von berauschenden Mitteln (ohne Unfälle mit Alkohol). Mit 251 Unfällen unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln weist der aktuelle Verkehrssicherheitsbericht einen Höchstwert seit Aufzeichnung der Statistik auf