Ärzte in kommunalen Krankenhäuser in SH waren am Montag im Warnstreik
Der Marburger Bund hatte für Montag zu einem ganztägigen Ausstand aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert mehr Geld und andere Schichtdienste. Der Betrieb in den Krankenhäusern ging mit einer Notfallversorgung weiter.
Am Montag haben 22 Krankenhäuser in Schleswig-Holstein auf den sogenannten Wochenendebetrieb umgestellt. Nicht dringend notwendige Behandlungen und Operationen wurden verschoben, so der Marburger Bund. Die Notfallversorgung für die Zeit war sichergestellt. In Neumünster gab es eine zentrale Kundgebung am Friedrich-Ebert-Krankenhaus. Dort haben sich nach Angaben des Marburger Bundes 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versammelt.
8,5 Prozent mehr Lohn und andere Schichtdienste
Als Grund für den Warnstreik nennt die Gewerkschaft die schleppenden Tarifverhandlungen. Der Marburger Bund fordert 8,5 Prozent mehr Lohn für ein Jahr und bessere Regelungen für die Schichtarbeit. Das bisherige System für Schicht- und Wechselschichtarbeit für Ärztinnen und Ärzte sei schwer zu kontrollieren, erklärte Michael Wessendorf, Vorsitzender des Landesverbandes des Marburger Bundes.
Es gab bisher zwei Verhandlungsrunden, die waren nach Angaben des Marburger Bundes ohne Ergebnis verlaufen. Der Warnstreik soll Bewegung in die stockenden Tarifverhandlungen bringen.
Arbeitgeberverband: Warnstreiks vollkommen überzogen
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) bezeichnete die Warnstreiks als vollkommen überzogen. Die Ärztegewerkschaft lasse die finanzielle Situation der Häuser außer Acht. Den kommunalen Kliniken stehe das Wasser bis zum Hals, so Hauptgeschäftsführer Niklas Benrath.