Kieler Werft TKMS will mit Atlas Elektronik verschmelzen
Die Kieler Werft Thyssenkrupp Marine Systems - kurz TKMS - plant eine Verschmelzung mit dem Thyssenkrupp-Unternehmen Atlas Elektronik. Das berichtet die Deutsche Presseagentur und beruft sich auf ein Interview mit Werftenchef Oliver Burkhard.
TKMS will ihre Aktivitäten nach Angaben von Werftenchef Burkhard stärker fokussieren. Dazu gehöre auch die Verschmelzung von TKMS mit der Bremer Thyssenkrupp-Sparte für maritime Elektronik, Atlas. Niemand solle dabei übervorteilt werden und man nehme sich Zeit und Ruhe für das Vorhaben, sagte Burkhard. Bis Ende September 2024 sollen die ersten Schritte umgesetzt sein. "Eines steht fest: Je zügiger wir Klarheit für unsere Mitarbeiter, Kunden und zukünftigen Eigentümer schaffen, desto besser."
Werftenchef: Nur noch Dinge machen, die profitabel sind
"Wir werden alle Einheiten auf den Prüfstand stellen und das Beste aus allen Welten übernehmen - ohne es allen Recht zu machen und beliebig zu werden", sagte der Manager. Er sieht zusätzliche Wachstumschancen für die Kieler Werft durch eine weltweit wachsende Nachfrage und höhere Verteidigungshaushalte. Zur angestrebten Fokussierung sagte Burkhard: "Wir machen künftig nur noch Dinge, die profitabel sind, und wir sind nur noch in Märkten, in denen wir wettbewerbsfähig sind."
IG Metall: Pläne sind Zeichen für Stärkung des maritimen Sektors
Bei der IG Metall stoßen die Pläne auf ein positives Echo. Stefanie Schmolina von der Gewerkschaft wertete das Vorhaben als wichtiges und gutes Zeichen für die Arbeitnehmer: "Wir werten das so, dass es eben nicht um einen Ausverkauf geht." Es gebe Gedankenspiele, wie man sich in Zukunft in Punkto Selbstständigkeit aufstellen solle. "Und dass man jetzt über die Verschmelzung mit der Atlas zusammen nachdenkt, ist auf jeden Fall ein wichtiges Zeichen, weil es eben ein Zeichen ist, dass es nicht in Richtung Zerschlagung geht, sondern dass es um Stärkung des maritimen Sektors geht."