Karneval in Marne: Turbulenter als sonst, Polizei hatte viel zu tun

Stand: 04.03.2025 10:58 Uhr

Ausnahmezustand in Marne in Dithmarschen: "Marn hol fast" hieß es dort am Montag wieder. Rund 30 Wagen rollten beim Rosenmontagsumzug durch die Kleinstadt. In der Nacht gab es für die Polizei viel zu tun.

In Schleswig-Holstein überwiegen zwar - sagt man - die Karnevalsmuffel. Aber traditionell nicht in Marne: Dort gibt es seit rund einem halben Jahrhundert einen Rosenmontagsumzug. Die Kleinstadt im Kreis Dithmarschen gilt als Karnevalshochburg Schleswig-Holsteins - und so haben auch dieses Jahr traditionell am Montag (6.3.) um 14.11 Uhr die Jecken das Rathaus gestürmt. Danach ging es los für die rund 30 Umzugswagen, 17 Fußgruppen und einen Musikzug. Bonbons und Gummibärchentüten flogen, aber es wurden auch frisches Gemüse und sogar Kohlköpfe unter die Leute gebracht. Nach Einschätzung des Ordnungsamtes feierten rund 20.000 Menschen, sagte ein Polizeisprecher. Die Lage auf den Straßen tagsüber sei ruhig und friedlich. Einsatzkräfte hätten lediglich wegen übermäßigen Alkoholkonsums Hilfe leisten müssen. Doch das änderte sich in der Nacht.

Polizei: Karneval turbulenter als sonst

Wie eine Polizeisprecherin Dienstagfrüh mitteilte, gab es in den beiden Festzelten in der Innenstadt insgesamt zwölf Körperverletzungen, teilweise mit mehreren Tatbeteiligten. Es seien auch Polizeibeamte angegriffen worden. Zudem sei es zu einer Anzeige wegen einer sexuellen Belästigung sowie 15 Platzverweisen gekommen. Die Verkehrskontrollen rund um Marne haben dagegen lediglich drei Verstöße wegen Alkohol und Drogeneinfluss am Steuer ergeben.

Northvolt-Kritik auf einem der Mottowagen

In diesem Jahr konnte man unter anderem Wagen mit den Mottos "Sesamstraße", "Minions" und "Shaun das Schaf" bewundern. Aber auch Politisches war zu sehen: So nahmen auf einem der Wagen des Umzugs Karnevalisten den Bau einer Batteriefabrik des in eine Finanzkrise geraten schwedischen Unternehmens Northvolt bei Heide aufs Korn. "Die teuerste Sandkiste Deutschlands?", fragten sie mit Blick auf Förderungen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 03.03.2025 | 09:30 Uhr

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