Kamelle und Kohlköpfe: Marne feiert Karneval
Seit 55 Jahren feiern die Menschen in Marne - zwischen Brunsbüttel und Meldorf - ihren nordischen Karneval. Insgesamt feierten laut Polizei am Rosenmontag bis zu 25.000 Menschen mit.
Rund eine Million Kamelle sind am Rosenmontag beim größten Karnevalsumzug des Nordens von den 53 Wikinger-, Hexen-, Kohl-, oder Bier-Wagen in Marne geflogen. Aber auch Möhren, Kartoffeln und Kohlköpfe schmissen die Jecken - schließlich ist man im Kreis Dithmarschen. Statt "Kölle Alaaf" hieß es "Marn' hol fast", also Marne hält zusammen. Bei den Umzugswagen dominierten bunte-, nicht politische Themen.
Meerjungfrauen, Jet-Piloten und Wikinger
Bei ihren Verkleidungen standen die Marner den Jecken in den Karnevalshochburgen im Rheinland in nichts nach. Sie bevölkerten die Straßen der 6.000-Einwohner-Stadt mit jeder Menge Fantasie-Kostümen. Auch Meerjungfrauen, Jet-Piloten, Wikinger und Superhelden waren unterwegs. Viele Menschen kamen aus Marne selbst und aus der Region. Einige waren aber auch aus Eutin (Kreis Ostholstein), Bad Segeberg (Kreis Segeberg) oder Kiel angereist. Insgesamt feierten laut Polizei tagsüber 25.000 Menschen in Marne mit. Einige von ihnen waren auch am Montagabend im Festzelt hinter der Kirche, in den Festsälen und den Kneipen der Stadt dabei.
Schulhöfe werden zu Parkplätzen
Die Schulkinder durften in Marne am Montag bereits um 12 Uhr nach Hause gehen. Die Schulhöfe wurden zu Parkplätzen. Nach der Erstürmung des Rathauses setzte sich der Umzug am Montagmittag in Bewegung, bei trockenem Wetter, ein bisschen Sonnenschein - und angeführt von den Marner Karnevals-Majestäten: Anna der Ersten und Fred dem Ersten. Die beiden regieren bis Mittwoch die Stadt.
In Marne veranstalten die Menschen seit rund einem halben Jahrhundert ihren Rosenmontagsumzug. Seit Februar 1956 rollen - mit Ausnahme einer Pause zwischen 1969 und 1978 - Festwagen durch die Kleinstadt. In Schleswig-Holstein wird außerdem auch an anderen Orten Karneval gefeiert. Zum Beispiel in Lübeck und Pinneberg.